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TÜV Rheinland: Schneeart bestimmt die Belastung der Dächer

In den nördlichen Mittelgebirgen, fast in ganz Ostdeutschland und in Teilen von Niedersachsen hat sich der Winter mit eisigen Temperaturen festgesetzt. Für die kommenden Tage werden weitere, teils heftige Schneefälle erwartet und auch im Süden Deutschlands kehrt der Winter wieder zurück. Herausforderungen bringt dies nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch für Haus- und Immobilienbesitzer. Schäden an flachen Dächern und schwere Unglücke sind selten, dennoch ist klar: Schnee belastet Dachkonstruktionen teilweise erheblich, insbesondere wenn es sich um sehr nassen Schnee handelt. „Nicht zuletzt aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Verkehrssicherungspflicht sollten Immobilienbesitzer und Betreiber dafür Sorge tragen, dass von ihren baulichen Anlagen keine Gefährdung Dritter ausgeht“, empfiehlt Ulf Kohlbrei, Fachgebietsleiter Bautechnik bei TÜV Rheinland.

Zusätzliche Belastung für Dächer

Haus- und Immobilienbesitzer sollten nach Empfehlung der Fachleute von TÜV Rheinland die Witterung sehr genau beobachten. Dabei spielt nicht nur der Schneefall selbst eine Rolle. Je nach Menge und abhängig von der Witterung kann sich auch eine zunächst unkritische Schneedecke in eine tonnenschwere Belastung verwandeln. „Pulverschnee wiegt weitaus weniger als nasser und gesättigter Schnee“, sagt der Fachmann. Wechseln sich Frost- und Tauperioden ab, können kritische Überlasten entstehen. Ein Vergleich: 10 Zentimeter Pulverschnee wiegen pro Quadratmeter etwa 10 Kilogramm, die gleiche Menge Nassschnee bereits bis zu 40 Kilogramm. Gefriert der Schnee zu Eis, erhöht sich das Gewicht auf bis zu 90 Kilogramm – und das pro Quadratmeter. Große Hallen mit Flachdächern oder leicht geneigten Dächern sind dabei besonders zu beobachten, empfiehlt TÜV Rheinland.

Aufbauten erhöhen Belastung

Aufbauten auf dem Hallendach können das Problem verschärfen: „Ragt beispielsweise ein Treppenhaus aus dem Hallendach hervor, bilden sich an dessen Seitenwänden durch Verwehungen möglicherweise Schneekeile, die zusätzlich auf das Dach drücken“, betont Kohlbrei. Problematisch sind auch die sogenannten Sheddächer, die von der Seite aussehen wie Sägezähne. Fallen große Schneemassen, rutschen sie nach unten und sammeln sich wie in einem Trichter, was die Schneelast enorm verstärken kann.

Vorsichtsmaßnahmen treffen

Wer kleinere Flachdächer selbst vom Schnee befreien möchte, sollte äußerst vorsichtig vorgehen. Bei einer dicken Schneedecke ist zudem nicht zu sehen, wo man hintritt. Deshalb Dacheinbauten wie Oberlichter unbedingt kenntlich machen, um Unfälle zu vermeiden, empfiehlt TÜV Rheinland. Arbeitende Personen müssen abgesichert sein und den Schnee von verschiedenen Seiten abtragen, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Bei Flachdächern großer Hallen gilt: Ist die Schneelastgrenze erreicht, sollte professionelle Hilfe angefordert werden, um das Dach zu räumen.

Über TÜV Rheinland

Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit mehr als 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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