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Digitale Innovation, die Barrieren abbaut und inklusives Fernsehen ermöglicht

Inklusiv, innovativ und individuell: Das von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit 50.000 Euro geförderte Projekt "Fernsehen für alle – voll inklusiv mit HbbTV" hat gestern im Rahmen der Online-Konferenz "Connect! The Future of TV" einen Smart TV-Award in der Kategorie "Beste technologische Innovation" gewonnen. Die Medientage München und die Deutsche TV Plattform vergaben die Awards dieses Jahr zum ersten Mal. Entwickelt wurde die Anwendung des TV-Spartenanbieters Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien (abm) von der Bayerischen Medien Technik (bmt) und dem Institut für Rundfunktechnik (IRT) in München.

Die App "Fernsehen für alle" ermöglicht Menschen mit Beeinträch-tigungen barrierefreien Fernsehkonsum und gleichzeitig ein gemein-sames TV-Erlebnis mit weiteren Personen. Dabei kombiniert sie das Fernsehbild mit Zusatzdiensten aus dem Internet und stellt so Hilfsmittel wie Untertitel, Gebärdensprache, Audiodeskription oder leichte Sprache zur Verfügung. Ein Mensch mit Sehbehinderung kann beispielsweise über sein Smartphone Audiodeskription hören, ein Hörgeschädigter kann sich per Augmented-Reality-Brille den Gebärdendolmetscher vor die Augen beamen.

Die Programminhalte der abm werden dafür – zusätzlich zu deren Sendezeiten bei münchen.tv, Kabel Eins oder Sport1 – in einer HbbTV-Mediathek in barrierefreien Versionen angeboten und sind jederzeit verfügbar. Als erstes TV-Format in Deutschland steht dank der hybriden Technik seit Pfingsten die monatliche abm-Sendereihe "Challenge" voll inklusiv zur Verfügung.

Siegfried Schneider, Präsident der BLM: "Digitale Innovation, die Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen abbaut und gleich-berechtigten Zugang zum TV-Programm ermöglicht – das ist das Erfolgsrezept der nun bereits mehrfach und zu Recht ausgezeichneten App Fernsehen für alle. Ich gratuliere den Machern sehr herzlich! Der Smart TV-Award ist hoffentlich ein Anstoß für Anbieter, die HbbTV-App der abm in ihre Mediatheken zu integrieren." Die Notwendigkeit von mehr barrierefreien Inhalten zeige sich nicht zuletzt am neuen Medienstaatsvertrag, so Schneider. "Künftig werden die Veranstalter zum Ausbau entsprechender Angebote verpflichtet und müssen darüber Rechenschaft abgeben. Ziel ist, dass die Sender ihr Engagement im Sinne gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe weiter ausbauen."

Die BLM engagiert sich seit vielen Jahren für barrierefreie Rundfunkangebote im Freistaat: So fördert die Landeszentrale die abm seit 1988 – und aktuell in 2020 mit insgesamt fast 250.000 Euro aus Mitteln der Programmförderung und der Herstellungsförderung im Rahmen von Art. 23 BayMG.

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