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Umweltranking: Scania, Mercedes-Benz und Isuzu auf Platz 1

Der Scania R 450 Highline führt das Umweltranking 2019 an und erhält das Label „Green Truck 2019“. Das Prädikat „Green Van 2019“ für den umweltfreundlichsten Transporter geht an den Mercedes-Benz Sprinter. Den Titel „Green Light Truck 2019“ kann der Pick-up Isuzu D-MAX für sich entscheiden. Der Innovationspreis „Green Truck Innovation 2019“ geht an IVECO für den Stralis NP. Schmitz Cargobull erhält den Preis „Green Truck Future Innovation 2019“ für die „EcoDuo“-Fahrzeugkombination. In der Kategorie „Trailer Innovation“ gewinnt Krone mit dem „Smart Capacity Management“. Das „ROAD-Projekt“ von Chereau siegt in der Kategorie „Transport Solution“. Das Gemeinschaftsprojekt von Contargo und DAF für den Einsatz von E-Lkw im 44-Tonnen-Bereich ist der Gewinner in der Kategorie „Logistic Solution“.

Mit den Labeln „Green Truck“, „Green Van“ und „Green Light Truck“ haben die Fachmagazine VerkehrsRundschau und TRUCKER unterstützt vom Antriebs- und Fahrwerktechnik-Hersteller ZF Friedrichshafen die umweltfreundlichsten Nutzfahrzeuge des Jahres 2019 ausgezeichnet.

Sieger in der Klasse der Sattelzugmaschinen bis 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht wird in diesem Jahr der Scania R 450 Highline. Die 4×2-Sattelzugmaschine punktete auf der standardisierten, 353 Kilometer langen Test-Runde mit dem niedrigsten Durchschnittsverbrauch von 23,25 Litern Diesel je 100 Kilometern und Treibhausgasemissionen (CO2e) in Höhe von 738 Gramm je Kilometer. Gleichzeitig erreichte der R 450 mit 80,42 km/h die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit im Feld der insgesamt 13 Teilnehmer.

Mit dem Titel „Green Van 2019“ zeichnen die Magazine aus dem Verlag Heinrich Vogel dieses Jahr den Mercedes-Benz Sprinter 314 CDI FWD aus. Der 3,5-Tonner setzt sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 8,6 Liter Diesel je 100 km (273 g CO2e/km) sowie 1,35 Tonnen Nutzlast bei einem Ladevolumen von 11 Kubikmetern an die Spitze des Umweltrankings in der Klasse Transporter bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht.

Erstplatzierter bei den Light Trucks (Pick-ups), ist der Isuzu D-MAX Double Cab 4WD mit einem Durchschnittsverbrauch von 9,05 Litern Diesel je 100 Kilometern und CO2e-Emissionen in Höhe von 287 Gramm je Kilometer sowie einer Nutzlast von 900 Kilogramm und 3500 Kilogramm Anhängelast.

Das komplette Ranking mit allen untersuchten Fahrzeugen in den genannten Klassen finden Sie unter www.verkehrsrundschau.de/umweltranking.

„Die Umweltlabel Green Truck, Green Light Truck und Green Van bieten den Fuhrparkmanagern in Industrie, Handel und Logistikdienstleistung sowie allen Berufskraftfahrern eine Orientierungshilfe für Kauf und Betrieb von umweltfreundlichen Nutzfahrzeugen“, sagt Gerhard Grünig, Chefredakteur der Magazine VerkehrsRundschau und TRUCKER. „Die Auszeichnungen basieren auf unseren anerkannten Fahrzeugtests, deren Kriterien und Ergebnisse jederzeit von allen Beteiligten eingesehen werden können. Damit liefern wir in Zeiten eines gestiegenen Umweltbewusstseins und in einem Markt, dem der Carbon-Footprint immer wichtiger wird, ein zusätzliches Entscheidungskriterium beim Kauf“, so Grünig weiter.

Verbrauch und Effizienz entscheiden

Grundlage für die Bewertung der Umweltfreundlichkeit sind die Kraftstoffverbräuche innerhalb eines praxisnahen, standardisierten Fahrzeugtests und damit auch die Treibhausgas-Emissionen der Fahrzeuge. Je nach Fahrzeugkategorie werden außerdem die maximale Nutzlast beziehungsweise das Ladevolumen und die Verfügbarkeit von Spritsparfunktionalitäten wie Motor-Start-Stopp berücksichtigt. „Durch die Einbeziehung dieser Komponenten kann die Umweltfreundlichkeit in Verbindung mit der Effizienz des Fahrzeuges beurteilt werden“, erläutert Jan Burgdorf, Leiter des Test & Technik-Ressorts der Magazine VerkehrsRundschau und TRUCKER. Die Emissionen von Kohlendioxid werden als Kohlendioxidäquivalent (CO2e) angegeben. Dabei berücksichtigt das Umweltranking die CO2e-Emissionen inklusive der Kraftstoffproduktion (Well-to-Wheel), wie es in der DIN EN 16258 festgelegt ist.

Green Truck Innovation / Green Truck Future Innovation

2019 vergeben VerkehrsRundschau und TRUCKER zum vierten Mal die Preise „Green Truck Innovation“ sowie „Green Truck Future Innovation“. Die Fachmagazine prämieren technische Lösungen, durch die sich Lkw und Nutzfahrzeuge umweltfreundlicher betreiben lassen. Kriterien für die Vergabe sind Verbesserungen, die zu einer Verringerung von Emissionen in den Bereichen Luftschadstoffe, Treibhausgase oder Lärm führen und/oder Transport- und Logistikkonzepte optimieren. Wichtige Faktoren sind nachweisbare beziehungsweise berechenbare Verbesserungspotenziale sowie die Praxistauglichkeit. Mit diesen Auszeichnungen sollen aktuelle, wie auch in die Zukunft gerichtete Innovationen geehrt werden.

Die Innovations-Preisträger 2019

Kategorie 1 – bereits realisierte Innovation
Platz 1 der „Green Truck Innovation“ geht an Iveco für den Stralis NP mit LNG-Erdgasmotor. Bereits bei der Vorstellung der aktuellen Stralis-Baureihe hat Iveco das Thema LNG forciert und mit dem NP 460 ein ernstzunehmendes Erdgas-Fahrzeug für den Fern- und schweren Verteilerverkehr vorgestellt. Von der Schadstoffbilanz überzeugt der Stralis NP vor allem durch niedrige CO2-Emissionen sowie Null-Emissionen bei Partikeln. Im Profitest der Verkehrs-Rundschau zeigte sich der Erdgas-Stralis der Diesel-Version ebenbürtig. Mit vergleichbarer Technik ausgestattet bietet er ausreichend Leistung auch für hohe Lasten und hohen Fahrkomfort. Bei den Kraftstoffkosten liegt er rund 13 Prozent unter denen des Diesel-Stralis. Mit dem „NP“ hat Iveco eine Vorreiter-Rolle übernommen, die dem Thema LNG bei anderen OEMs und auch den Kraftstoffversorgern Nachdruck verliehen hat.

Kategorie 2 – Innovationen mit Zukunftspotenzial
Platz 1 der „Green Truck Future Innovation“ geht an Schmitz Cargobull für die „EcoDuo“-Fahrzeugkombination. EcoDuo ist ein im Vergleich zu herkömmlichen Sattelzügen und Lang-Lkw ein schneller, effektiver und kostengünstiger Weg zur Optimierung des Warentransportes auf der Straße. Eco-Duo kombiniert eine Sattelzugmaschine, sowie zwei über Dolly gekoppelte Standard-Auflieger. Größer Vorteil: Im Gegensatz zum 25,25-Meter-Zug zwei standardisierte Ladungsträger, die aufgeteilt auf zwei Zugmaschinen problemlos Grenzen überschreiten können. Die Kombinationen sind bereits in einigen EU-Ländern im Einsatz (Spanien: 70 t; Finnland: 76 t). Im Vergleich zum aktuellen 40-Tonnen-Zug reduzieren sich der Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoße pro beförderter Tonne um rund 23,5 Prozent, die Einzelachslast um etwa 13,5 Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung der Transportkapazität und einer Abschwächung des Fahrermangels. Die Vorteile lassen sich unter der Beibehaltung der aktuellen Standardisierung realisieren. Existierende Infrastruktur kann weiterhin genutzt werden – inklusive Bahnverladung und bestehender Be-und Entladevorgänge. Im Fuhrpark befindliche Sattelzugmaschinen lassen sich ebenfalls weiter nutzen. Das Konzept ist ohne zusätzliche Gefahr für den Straßenverkehr umsetzbar, da die Kombination über alle relevanten Fahrassistenzsysteme verfügt.

Green Truck Preise in den Kategorien Trailer, Transport sowie Logistik

Neu im Umweltranking vergeben VerkehrsRundschau und TRUCKER Preise in den Kategorien „Green Truck Trailer Innovation“, „Green Truck Transport Solution“ sowie „Green Truck Logistic Solution“. Auch in diesen Kategorien prämieren die Fachmagazine technische bzw. digitale Lösungen, durch die sich Lkw und Nutzfahrzeuge umweltfreundlicher betreiben lassen.

Kategorie 3 – Trailer Innovation
Platz 1 geht an Krone für das „Smart Capacity Management“, eine Informationsaustauschplattform von Krone. Sie steht in Verbindung mit einer Frachtenbörse und tauscht digitale Daten zwischen Absender, Transporteur und Warenempfänger aus. Dazu nutzt sie die Daten der im Trailer verbauten Krone-Telematik, die wiederum mit dem elektronischen Bremssystem, einer Laderaumerkennung sowie einer Ladungsträgersensorik in Verbindung steht. Das gleicht sie mit der aktuell verfügbaren Nutzlast, der Ladefläche, der Art und Menge der Ware, dem aktuellen Standort sowie den Daten aus den angebotenen Transportaufträgen der Frachtenbörsen in Echtzeit ab. Der Spediteur erhält nach dem „Entweder-Oder-Prinzip“ zusätzliche Transportvorschläge, welche im Krone-Telematik-Portal zur Buchung angezeigt werden. Bei Buchung des Transportauftrags werden die digitalen Lieferscheindaten bereits während der Fahrt des Trailers in die ERP-Systeme der an der Sendung beteiligten Parteien übertragen. Auf diese Weise wird der Trailer optimal ausgelastet und CO2 eingespart.

Kategorie 4 – Transport Solution
Den ersten Platz belegt das „ROAD“-Projekt. Unter der Federführung des französischen Kühlauflieger-Herstellers Chereau machte sich eine Projektgruppe ans Werk, bekannte Techniken zu verfeinern und diese durch innovative Zukunftstechnologie zu ergänzen und so den Einsatz eines Tiefkühl-Sattelaufliegers insgesamt umweltfreundlicher zu gestalten. Im Einzelnen arbeitete Chereau an einer Integration der mechanischen und elektronischen Komponenten und verband diese im sogenannten Multiplexing mit dem CAN-Bus im Zugfahrzeug. Durch die Integration von Zugfahrzeug- und Trailerdaten hat das Transportunternehmen bessere Möglichkeiten der Digitalisierung. Zudem wurde der Kühlauflieger von den Spezialisten von Arts Et Métiers im Bereich Isolierung (Dämmstoffe der neuesten Generation) , Aerodynamik (Vollverkleidung des Trailers) und Gewicht (durch Verwendung von Verbundwerkstoffen) verbessert. Carrier steuerte ein neues, elektrisch betriebenes Kühlaggregat bei, welches seine Energie aus einer Brennstoffzelle von FC Lab erhält. Tronico ist Lieferant des Umrichters zwischen Brennstoffzelle und Kühlaggregat. Das fertige Fahrzeug geht jetzt zeitnah in den Praxiseinsatz beim Kühlgutspediteur Malherbe, der im täglichen Ladungsverkehr testen wird, ob die Komponenten und Maßnahmen wirkungsvoll sind.

Kategorie 5 – Logistic Solution
Gewinner dieser Kategorie ist das Gemeinschaftsprojekt von Contargo und DAF für den Einsatz von E-Lkw im 44-Tonnen-Bereich. Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo nahm Anfang Mai in Duisburg den ersten von sechs Container-Lkw mit E-Motor, ein DAF CF Electric, in Betrieb – ein Schritt des Unternehmens in die geplante Dekarbonisierung bis spätestens 2050. Betreiber ist Rhenus Trucking, die diesen und weitere E-Trucks als Service-Provider dem Kunden Contargo zur Verfügung stellt. Der erste E-Lkw kommt im DIT Duisburg Intermodal Terminal in der Anlieferung und Abholung von Containern zum Einsatz. Weitere 44-Tonner werden sukzessive in den Contargo-Terminals in Neuss und Emmerich in Dienst gestellt. Von den Erfahrungen, die Contargo mit der E-Lkw-Flotte in den nächsten Jahren sammeln wird, sollen auch andere Transport- und Logistikunternehmen profitieren.

Vergabe des Umweltlabels in München

Die feierliche Auszeichnung der diesjährigen Sieger des Umweltrankings erfolgte am 3. Juni im Vorfeld der Messe transport logistic in der Bar Ludwig am Nockherberg in München. Bei der Abendveranstaltung, zu der Fuhrpark- und Transportlogistik-Verantwortliche aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung geladen sind, nehmen Vertreter der Sieger-Unternehmen die begehrten Umweltauszeichnungen entgegen.

Für die Redaktion

Die VerkehrsRundschau ist das Wochenmagazin für Spedition, Transport und Logistik. Sie informiert praxis- und nutzwertorientiert, exklusiv und unabhängig. Der Online-Service von VerkehrsRundschau informiert werktäglich über die wichtigsten Entwicklungen der Transport- und Logistikbranche. Über „VR-plus“ bietet die Redaktion relevante E-Learnings, Online-Unterweisungen, eBooks aus den Fachbereichen, eine für Abonnenten kostenfreie Rechtsberatung sowie zahlreiche weitere, praxisnahe Informationsquellen und Hilfestellungen für die Branche an. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.verkehrsrundschau.de und www.verkehrsrundschau-plus.de.

Der TRUCKER ist eines der maßgeblichen europäischen Magazine für Lkw‐Fahrer, Owner-Driver, Fuhrunternehmen und Truck‐Fans und genießt Kultstatus. Seit 1979 kümmert sich das Magazin um die Belange der Fahrer im Alltag und liefert neben Technikberichten eine Vielzahl von Servicebeiträgen, Berufsinfos, Rechtstipps, Unterhaltung und spannende Reportagen. Die umfangreichen TRUCKER‐Testberichte gehören zu den Schwerpunkten des Magazins und gelten als Referenz in der Branche. Weitere Informationen unter www.trucker.de.

Der Verlag Heinrich Vogel, in dem beide Magazine erscheinen, ist einer der führenden Informationsanbieter für Transport und Logistik, Personenverkehr und Touristik sowie Verkehrsausbildung und -erziehung. Die Produktpalette reicht von Fachzeitschriften über Lehrbücher, Loseblattwerke bis zu interaktiven Lern- und Lehrprogrammen und Onlinediensten. Springer Fachmedien München GmbH umfasst die im Markt etablierten Verlags-Marken Springer Automotive Media und den Verlag Heinrich Vogel mit den Hauptzielgruppen Fahrschulen, Aus- und Weiterbildungsinstitute, Speditionen, Transportunternehmen, Taxi und touristische Dienstleister.

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