„Social-Listening“ heißt die Methode, auf die das F.A.Z.-Institut in Kooperation mit Prof. Dr. Werner Sarges und weiteren Studienpartnern zurückgriff, um Deutschlands begehrteste Arbeitgeber zu ermitteln. Sarges gilt als einer der führenden Forscher für eignungsdiagnostische Fragen zum Thema Management und ist beratender Psychologe am Institut für Management-Diagnostik in Barnitz. Die Forscher analysierten die 5.000 größten Unternehmen mit Sitz in Deutschland, um herauszufinden, welche von ihnen ein besonders gutes Renommee als Arbeitgeber genießen.
Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass Arbeitnehmer heute mehr von einem Unternehmen erwarten, als nur gute Bezahlung. Weiche Faktoren spielen zunehmend eine große Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers, besonders bei jungen Bewerbern. Die Reputation eines Unternehmens fällt dabei ebenso ins Gewicht wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, eine offene Firmenkultur, flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit selbstständigen Arbeitens, Homeoffice und vieles mehr. Der Austausch darüber findet natürlich auch online statt, weshalb sich die Studie auf die Kommunikation über Unternehmen im Internet konzentrierte. Der Vorteil: Die Aussagen wurden spontan und unbeeinflusst getroffen, was bei einer Befragung von Mitarbeitern mit vorgefertigten Fragen nicht immer der Fall wäre.
Bei diesem sogenannten „Social-Listening“ wird die gesamte Kommunikation der User über ein Unternehmen zusammengetragen. Im Fokus stehen soziale Medien wie Twitter, Facebook oder Youtube, aber auch Blogs, Foren, Nachrichtenseiten, Bewertungsportale und vieles mehr. Das Ergebnis waren enorme Datensätze von rund 15 Millionen Aussagen, die 350 Millionen Quellen entstammten. Bei der Auswertung der erhobenen Daten wurden anschließend Textfragmente gebildet, die mithilfe selbstlernender Systeme und festgelegten Kriterien analysiert wurden. Um ein Ranking erstellen zu können, galt es, diese Ergebnisse entsprechend zu gewichten. Hierfür wurden fünf Kategorien gebildet, die Reputationsfaktoren:
- Arbeitgeber-Performance
- Performance des Managements
- Wirtschaftliche Performance
- Performance bei Produkten und Services
- Performance in der Nachhaltigkeit
Diese Kategorien beeinflussen, wie ein Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen wird, wobei die Performance als Arbeitgeber mit 50 % am meisten gewichtet wurde. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass der Hygieneexperte Meiko mit Sitz im badischen Offenburg zu den begehrtesten Arbeitgebern in Deutschland zählt: Platz 7 in der gesamten Branche des Maschinenbaus. Am badischen Stammsitz beschäftigt das Unternehmen über 1.200 Mitarbeiter, weltweit sind 2.500 Menschen für Meiko tätig. Auch als Ausbildungsbetrieb ist der Experte für Spül-, Reinigungs- und Desinfektionstechnik mit derzeit rund 70 Auszubildenden sehr gefragt.
Das 1927 gegründete Unternehmen ist im Besitz einer wertegeleiteten Unternehmensträgerstiftung und bekannt für seinen guten Ruf als Arbeitgeber. Eine Fluktuationsquote von unter einem Prozent verleiht dem Studienergebnis zusätzliches Gewicht. Die Zahl der Mitarbeiter steigt kontinuierlich, was der Grund für den derzeitigen Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes in Offenburg ist. Dr.-Ing. Stefan Scheringer, CEO der Meiko-Gruppe, fasst die Arbeitgeberkultur wie folgt zusammen: "Eine gelebte Verbundenheit mit dem Unternehmen ist nicht selbstverständlich. Unsere Meiko-Kultur ist ein hohes Gut. Wir alle arbeiten für ein wertegetriebenes Unternehmen. Fairness, Zuverlässigkeit und Kreativität, um nur einige unserer Werte zu nennen, machen es leicht, sich mit Meiko zu identifizieren. Anstand und Vertrauen zählen mehr als kurzfristige Gewinnmaximierung. Dies gilt nach innen und nach außen".
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