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»Dragon« digitalisiert das Gefahrgutmanagement

Mit dem neuen Blockchain Device »Dragon« lassen sich Gefahrgut-Transporte rechts- und manipulationssicher organisieren – angesichts des steigenden Gefahrgutaufkommens auf deutschen Straßen eine zwingend notwendige Entwicklung. Einen Prototyp der im Rahmen des Europäischen Blockchain-Instituts entwickelten Lösung hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML nun auf dem »Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche« vorgestellt.

Rund 4,4 Millionen Tonnen Gefahrgut fahren jährlich über Deutschlands Straßen – Tendenz steigend. Das liegt vor allem an immer mehr akkubetriebenen Haushaltsgeräten sowie dem steigenden Anteil an Elektrofahrzeugen in Deutschland. Die bei jedem anfallenden Transport aufkommenden Begleitdokumente liegen jedoch meist nicht digital vor – und werden schon gar nicht manipulations- und rechtssicher abgespeichert.

Die im Rahmen des Europäischen Blockchain-Instituts entwickelte Lösung »Dragon« (Device for reliable dangerous goods transport) soll nun Abhilfe schaffen. »Mit Dragon gibt es für den Gefahrgutbereich erstmals eine Lösung, um beliebige mobile Endgeräte blockchainfähig zu machen. Blockchainfähige Devices leisten angesichts des stetig steigenden Gefahrgutaufkommens einen wichtigen Beitrag für die Modernisierung des Gefahrgutmanagements. Der Ansatz ›Bring your own Device‹ macht es möglich, das große Potenzial der Blockchain-Technologie in die operative Gefahrgutlogistik zu bringen«, unterstreicht Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML. Gerade bei einem stark rechtlich geprägten Thema wie dem Gefahrguttransport, bei dem vom Absender über den Verlader und Beförderer bis zum Empfänger zudem viele Akteure beteiligt sind, entfaltet die Technologie ihr großes Potenzial. 

Mit Dragon sollen künftig relevante Begleitdokumente aus der Blockchain abgerufen, Ereignisse kontinuierlich getrackt und sogenannte Smart Contracts ausgelöst werden. Dadurch lassen sich wiederkehrende Prozesse der Gefahrgutabwicklung automatisieren und rechtssicher speichern. Das spart viel Zeit und minimiert menschliche Fehler. Das Device begleiten soll zudem ein elektronisches Beförderungspapier, das den Informationsaustausch zwischen den Prozessbeteiligten vereinfachen soll, manipulationssicher ist und immer den aktuellsten Informationsstand enthält. Eine Möglichkeit zur Verwaltung der digitalen Papiere wird aktuell im Teilprojekt »Dangerous« im Rahmen des Europäischen Blockchain-Instituts entwickelt und soll Open Source zur Verfügung gestellt werden.

Bereits im Oktober 2020 hatte das Fraunhofer IML einen ersten Prototyp eines Blockchain Device als erste von mehreren Blockchain-basierten Geräteentwicklungen made in NRW vorgestellt. Das Projekt zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts in Nordrhein-Westfalen wird seit Mai 2020 mit rund 7,6 Mio. Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es ist eng verzahnt mit dem Projekt »Silicon Economy«, das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird.

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