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Ökologische Nachhaltigkeit im Projektmanagement – mehr als ein Buzzword?

Nachhaltigkeit gewinnt auch im Projektmanagement zunehmend an Bedeutung – sowohl ökonomisch, sozial als auch ökologisch. In einer Welt, die sich immer schneller wandelt, stehen Projektmanager verstärkt vor der Herausforderung, den wachsenden Anforderungen nach nachhaltigen Ansätzen gerecht zu werden. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, ist es entscheidend, nachhaltige Prinzipien fest in die Prozesse des Projektmanagements zu integrieren. 

Die Bachelorarbeit von Peter Kühn, die im Rahmen des „Deutschen Studienpreises Projektmanagement“ ausgezeichnet wurde, widmet sich der Frage, wie tief das Thema Nachhaltigkeit im Projektkontext bereits in der Wissenschaft und Praxis verankert ist. Dabei lag der Schwerpunkt auf der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit. Die Grundlage der Untersuchung bildet eine systematische Analyse der Fachliteratur aus den Jahren 2009 bis 2023. 

Die Bachelorarbeit von Peter Kühn zeigt auf, dass eine strikte Trennung zwischen den ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit im Projektmanagement kaum möglich ist. Kühn betont, dass diese drei Säulen eng miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen, was die Frage aufwirft, ob sie überhaupt getrennt voneinander betrachtet werden sollten. Ebenso sieht er eine Schwierigkeit in der Unterscheidung zwischen Projektergebnis und Projektprozess: Während die Gestaltung nachhaltiger Projektergebnisse bereits thematisiert wird, bleibt die Betrachtung der Projektabwicklung besonders unter ökologischen Gesichtspunkten in der wissenschaftlichen Diskussion bislang unterrepräsentiert. 

Nachhaltigkeit gewinnt laut Kühn zwar zunehmend an Bedeutung im Projektmanagement, doch liegt der Fokus bisher darauf, Idealbilder nachhaltiger Projekte zu beschreiben, anstatt konkrete Ansätze für die praktische Umsetzung zu liefern. Auch etablierte Projektmanagement-Standards berücksichtigen das Thema, allerdings sieht Kühn darin noch keine umfassende Integration. Organisationen müssten zunächst eine klare Definition ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele entwickeln, diese in die Unternehmensstrategie aufnehmen und aktiv umsetzen, um Nachhaltigkeitsprinzipien im Projektmanagement erfolgreich zu verankern. 

Abschließend betont Kühn, dass die Integration von Nachhaltigkeit langfristige Vorteile für Organisationen bieten kann – von der Ressourcenschonung über die Einbindung von Stakeholdern bis hin zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. Nachhaltiges Projektmanagement müsse jedoch einheitliche Standards, Methoden und Werkzeuge entwickeln, um eine ganzheitliche Umsetzung zu ermöglichen. Gleichzeitig fordert Kühn weitere praxisnahe Forschung und Sensibilisierung, um die Relevanz von Nachhaltigkeit im Projektmanagement zu unterstreichen und so einen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand und Umweltschutz zu leisten. 

Im Interview spricht der Autor über seine Forschungsergebnisse und seine weiteren beruflichen und akademischen Pläne im Kontext von Projektmanagement. 

Warum haben Sie dieses Thema gewählt? 

Das Thema meiner Bachelorarbeit war dieImplementierung ökologischer Nachhaltigkeit in die Prozesse des Projektmanagements. Während meiner Praxisphase hatte ich die Möglichkeit, mich intensiv mit der Thematik Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Da ich schon früh entschieden hatte, meine Abschlussarbeit im Themenbereich Projektmanagement zu schreiben, war es für mich naheliegend, ein Thema zu wählen, das Projektmanagement und die Aspekte der Nachhaltigkeit miteinander kombiniert. 

Was ist das Besondere an Ihrer Studienarbeit? 

Das Herausragende an meiner Bachelorarbeit ist, dass ich durch die Kombination zweier Suchstrategien, unter Verwendung geeigneter Klassifizierungen und Nutzung einer selbst entwickelten Matrix in der Lage war, aus der großen Menge relevanter Quellen jene auszuwählen, die es mir ermöglichten eine belegbare Aussage über den Stand meines Themas in der Wissenschaft und Praxis zu treffen. 

Wo lagen die Herausforderungen? 

Die Herausforderung bei dieser Arbeit bestand darin, dass es sich um ein sehr junges, aber dennoch hochaktuelles Thema handelt, zu dem es bereits viele Veröffentlichungen gibt. Um wirklich den Stand in Wissenschaft und Praxis abzubilden, war es erforderlich, auch internationale Quellen heranzuziehen, um ein umfassendes und aktuelles Bild zu liefern. 

Was sind für Sie die zentralen Erkenntnisse? 

In meiner Arbeit konnte ich zeigen, dass das Thema Ökologie im Zusammenhang mit Projektmanagement in der wissenschaftlichen Diskussion immer mehr an Aktualität gewinnt. Gleichzeitig konnte ich aber auch aufzeigen, dass die Standards und Leitlinien des Projektmanagements dieses Thema zwar aufgreifen, jedoch zum Zeitpunkt meiner Arbeit noch keine umfassende Implementierung dazu stattgefunden hat. 

Was begeistert Sie am Thema „Projektmanagement“? 

Am Projektmanagement begeistert mich, dass es ermöglicht, komplexe Aufgaben zu strukturieren, zu planen und durchzuführen. Für mich sind Projekte das Instrument des Wandels – und Projektmanagement ist ein wichtiges Element, das es ermöglicht, eine nachhaltige Entwicklung aktiv zu gestalten. 

Was machen Sie aktuell beruflich oder wohin möchten Sie sich beruflich entwickeln? 

Kurz nach meinem Abschluss befinde ich mich aktuell in der Bewerbungsphase. Ich orientiere mich vornehmlich auf Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Projektmanagement stehen, wenn möglich, aber auch einen Bezug zu den Themenbereichen der Nachhaltigkeit haben. Für die Zukunft finde ich es besonders reizvoll, die Erkenntnisse aus meiner Arbeit in der Praxis umzusetzen und weiter zu erforschen, welche Methoden und Kompetenzen nötig sind, um ökologisch im Projektmanagement zu agieren. 

Was bedeutet es für Sie, den Preis zu gewinnen? 

Als ich den Anruf über die Auszeichnung erhielt, war ich zunächst überrascht – aber die Überraschung wich schnell der Freude darüber, dass die Jury sich genau für meine Arbeit entschieden hat. Für mich bedeutet der Gewinn des Preises nicht nur eine Anerkennung meiner Leistung, sondern auch eine Würdigung der Relevanz und Aktualität meines Themas. 

Was ist Ihre besondere Leidenschaft neben dem Studium? 

Schon zu Beginn meines Studiums war ich nebenbei damit beschäftigt, mein eigenes Haus zu renovieren und zu modernisieren. Das war für mich ein Ausgleich zum stressigen Alltag an der Hochschule – mein persönliches kleines Projekt, bei dem ich planen, Veränderungen umsetzen und sehen konnte, was aus meinen Plänen geworden ist. Es war immer eine Entspannung, nach Hause zu kommen und die Ergebnisse meiner Planung zu sehen. 

Das Renovieren eines Hauses, das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, hält immer wieder Überraschungen bereit. Jedes Öffnen von Wänden und Decken barg auch das Risiko, dass ich feststellen musste, dass mein ursprünglicher Plan nicht standhielt. Es bot aber auch einen interessanten Einblick in die Bauweise von früher. So zeigte sich bspw. bei der Renovierung eines der Bäder, dass der Boden bei der letzten Sanierung Mitte des letzten Jahrhunderts mit alten Zeitungen ausgelegt wurde – man nutzte das, was man gerade zur Verfügung hatte. Eine kleine Zeitreise für mich, konserviert unter Bodendielen. Das Arbeiten an meinem Haus hat für mich viele Gemeinsamkeiten mit der Projektarbeit – der Plan ist nur so gut, bis die ersten Änderungen eintreten. 

Über den Deutschen Studienpreis Projektmanagement (DSPM): Seit 1997 zeichnet die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen im Bereich „Projektmanagement“ aus. Ziel des Deutschen Studienpreises Projektmanagement ist es, herausragende Leistungen sichtbar zu machen, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und gleichzeitig die Weiterentwicklung der Projektmanagement-Disziplin zu unterstützen: „Seit jeher ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Unterstützung des Transfers von der Wissenschaft in die Praxis ein Kernanliegen der GPM. Mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement ehren wir akademische Höchstleistungen“, betont GPM Präsident Prof. Dr. Peter Thuy. Mehr über den Preis erfahren Sie hier: DSPM | GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. 

Über den GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de

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