Aus diesem Grund wurde die Studie „Projektportfolio Sustainability Monitor“ von der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. initiiert. Die Studie untersucht, inwiefern Unternehmen eine Nachhaltigkeitsorientierung mittlerweile auch bei der Selektion und Priorisierung von Projekten im Rahmen eines Projektportfoliomanagements (PPM) zur Anwendung kommen lassen und – falls dies der Fall ist – inwiefern dies auf den SDGs beruht.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Integration von Nachhaltigkeit in das Projektportfoliomanagement in deutschen Unternehmen zwar Fortschritte macht, grundsätzlich aber die „klassischen“ ökonomischen Kriterien zur Projektselektion und -priorisierung weiterhin dominieren. Die SDGs werden derzeit in 40% der Unternehmen als Kriterien im Projektportfoliomanagement verwendet und dort, wo sie verwendet werden, gelten sie oft als sehr wichtige Selektionskriterien.
Bewertungskriterien und ihre Bedeutung bei der Selektion von Projektideen und Projektanträgen im Rahmen des Projektportfoliomanagements
Insgesamt zeigt sich, dass Unternehmen eine mehrdimensionale Herangehensweise bei der Bewertung von Projektvorschlägen verfolgen, wobei bestimmte Kriterien wie strategische Bedeutung und finanzielle Kriterien eine dominierende Rolle spielen. Das Kriterium Nachhaltigkeit scheint trotz des niedrigen Mittelwerts dennoch eine grundsätzlich wichtige Rolle einzunehmen, da mehr als die Hälfte der Befragten eine hohe Bedeutung sehen und nur ein Fünftel eine geringe Bedeutung.
Anteil an Projekten zur Umsetzung expliziter Nachhaltigkeitsziele sowie Bedeutung von Nachhaltigkeit als Genehmigungskriterium
Nachhaltigkeitsziele werden zwar in den Projektportfolios integriert, jedoch legen nur sehr wenige Unternehmen einen klaren Schwerpunkt auf Projekte mit expliziten Nachhaltigkeitszielen. Zusammenfassend zeichnen die Ergebnisse eine annähernde Gleichverteilung der Prioritäten in Bezug auf Nachhaltigkeit bei Projektgenehmigungen ab: Jeweils etwa ein Drittel der Befragten berichtet, dass Nachhaltigkeit entweder ein untergeordnetes, ein gleichrangiges oder ein zentrales Kriterium bei der Genehmigung von Projekten darstellt.
Bedeutung der Sustainable Development Goals (SDGs) im Rahmen des Projektportfoliomanagements (PPM) als Kriterien zur Selektion von Projekten
Grundsätzlich werden die SDGs derzeit in 40% der Unternehmen als Kriterien im Projektportfoliomanagement verwendet. Dabei zeigt sich, dass deutlich mehr als die Hälfte der Fälle, in denen SDGs grundsätzlich im Projektportfoliomanagement zur Anwendung kommen (57%), die SDGs dann auch als „sehr“ oder „äußerst wichtige“ Selektionskriterien im Projektportfoliomanagement ansehen.
Schwerpunkte in den SDGs von aktuell laufenden oder innerhalb der letzten 12 Monate abgeschlossenen Projekten
Die Ergebnisse zur Beteiligung von Unternehmen an Projekten, die sich auf spezifische Sustainable Development Goals (SDGs) konzentrieren, zeigen, wie Nachhaltigkeitsziele schwerpunktmäßig in der Unternehmenspraxis umgesetzt werden:
– Soziale Ziele: Diese Kategorie lässt das Bestreben von Unternehmen erkennen, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheitsförderung und die Bekämpfung von Ungleichheit mittels ihrer Projekte zu fördern.
– Wirtschaftliche Ziele: Diese Projekte sind auf das Wachstum und die Innovation in der Wirtschaft ausgerichtet sowie auf die Schaffung nachhaltiger urbaner Lebensräume und die Förderung verantwortungsvollen Konsums.
– Ökologische Ziele: Unternehmen engagieren sich mit ihren Projekten ebenfalls für Umweltschutz, Energieeffizienz sowie für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und des Erhalts natürlicher Ressourcen und Ökosysteme.
– Eine weitere Kategorie bildet das SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele).
– 34 der Befragten geben an, dass ihre Projekte „in keinem“ der vorgegebenen SDGs einen Schwerpunkt haben.
Fazit
Die ausgewählten Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass Nachhaltigkeitsziele zwar in die Projektportfolios integriert werden, allerdings richten nur wenige Unternehmen den Fokus primär darauf. Bei der Genehmigung und Priorisierung von Projekten variiert die Bedeutung von Nachhaltigkeit stark. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Unternehmen betrachtet Nachhaltigkeit als entscheidend, während ein ähnlicher Anteil ihr keine wesentliche Rolle beimisst. Hinsichtlich der Verwendung der SDGs zeigt sich, dass sie von nur 40% der Unternehmen bislang als Kriterien im Rahmen des PPM verwendet werden. Wenn die SDGs jedoch verwendet werden, dann häufig als wichtige oder äußerst wichtige Selektionskriterien.
Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de
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