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Vorstoß für Fernwärme

Mittlerweile spielen die Techniken des grabenlosen Bauens wegen ihrer Nachhaltigkeit eine zunehmend große Rolle. Zudem gibt es viele Situationen, in denen der Einsatz der grabenlosen Techniken alternativlos ist, wie beispielsweise bei der Unterquerung von Straßen, Gleisanlagen oder Flüssen. Alternativlos war die grabenlose Technik auch im französischen Pont-à-Mousson, wo eine Fernwärmeleitung unter der Mosel verlegt werden sollte. Hier war es die Kombination zweier NODIG-Methoden, die trotz komplizierter geologischer Bedingungen zum Ziel führte. Denn damit dieser Düker in Form einer knapp 300 m langen gesteuerten HDD-Bohrung unter dem Fluss überhaupt realisiert werden konnte, musste eine GRUNDORAM Horizontalramme Starthilfe in Form eines sog. Casing-Rohrs leisten.

Einsatz beim Fernwärme-Pionier
2016 war die an der Mosel gelegene Stadt Pont-à-Mousson der erste Ort in Frankreich, der über ein Fernwärme-Netz verfügte, das aus Biogasanlagen versorgt wurde. Zunächst wurden Gebäude der öffentlichen Verwaltung beheizt, in den Folgejahren wurden immer mehr Häuser an das Netz angeschlossen. Nun, im Sommer 2023, musste im Zuge des weitergehenden Ausbaus des Fernwärmenetzes auch die Mosel mit einer Rohrleitung Ø 560 mm unterquert werden, wofür eine 80-Tonnen-HDD-Bohranlage zum Einsatz kam.

Entsprechend des vorliegenden Bodengutachtens war davon auszugehen, dass unterhalb der Mosel eine wasserundurchlässige Tonschicht mit nur kleinen Steinen zu erwarten war – ideale Bedingungen für die Unterquerung im HDD- Verfahren. Im Uferbereich des Flusses dagegen war der Untergrund sehr weich und damit nicht bohrbar. Dennoch möglich gemacht wurde die großdimensionierte Bohrung mithilfe der Rammtechnik, indem auf jeder Uferseite ein Schutzrohr (Casing) eingerammt wurde, durch das die gesteuerte Pilotbohrung starten und wieder austreten konnte. So wurden ideale Voraussetzungen für eine sichere Unterquerung der Mosel geschaffen.

Mit der gesamten Baumaßnahme an der Mosel betraut war die Groupe Gendry, die viel Erfahrung in grabenlosen Baumaßnahmen und sehr große HDD-Bohranlagen besitzt, jedoch im eigenen Maschinenpark über keine Rammen verfügt und nur wenig mit diesen gearbeitet hatte. Daher kam ein Subunternehmer, Forages du Nord-Ouest (FNO) aus der Normandie, der nicht nur über 28 Jahre Erfahrungen mit NODIG-Verfahren aller Art verfügt, sondern auch eine Ramme des Typs GRUNDORAM Goliath besitzt, für diese wichtige vorbereitenden Maßnahmen zum Zug.

HDD-Assist ermöglicht Unterquerung
Für den dynamischen Rohrvortrieb bis DN 4.000 in allen verdrängbaren Böden ist der Einsatz von Rammen seit langer Zeit bewährtes Mittel: Dazu wird der GRUNDORAM über einen Aufsteckkegel mit dem vorzutreibenden Rohr schubfest verbunden und axial hinter dem Rohr ausgerichtet. Der Kolben schlägt im Kopf des Gehäuses der Ramme auf. Die entstehende Schlagenergie wird über den Aufsteckkonus direkt auf das Vortriebsrohr übertragen, das Schlag für Schlag durch das Erdreich getrieben wird. Hindernisse im Boden müssen nicht verdrängt werden, sondern werden durchschlagen, sodass der Vortrieb nicht nur schlagkräftig, sondern auch zielgenau durchgeführt werden kann. Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich Rohrrammen auch hervorragend, um komplizierte HDD-Bohrungen erfolgreich abzuschließen: Mit diesen sog. HDD- Assist & Rescue Verfahren kann man beispielweise den Rohreinzug mit dynamischer Schlagkraft unterstützen, festsitzende Bohrgestänge lösen oder, wie in Pont-à-Mousson, Casing-Rohre aus Stahl durch nicht bohrbare Böden rammen, in deren Schutz die Horizontalspülbohrung beginnen und enden kann.

Der Goliath von FNO ist bereits 12 Jahre alt, hat jedoch nichts von seinen 18.600 Nm Schlagkraft eingebüßt. Um die Leitungsverlegung unter der Mosel in den weichen Uferboden zu ermöglichen, wurde damit auf beiden Uferseiten der Mosel je ein Casing in Form eines 30 Meter langen, spiralgeschweißten Stahlrohrs mit einem Durchmesser von 1.220 mm und einer Stärke von 12,5 mm mit einer 30-Grad-Neigung in den Boden gerammt. Zu diesem Zweck hoben die erfahrenen Mitarbeiter von Forages du Nord-Ouest sechs Meter lange Rohre in die Baugrube, schweißten sie zusammen und trieben sie dann mit einer Vortriebsgeschwindigkeit von bis zu 20 Metern pro Stunde vor. Mit einem Schneckenbohrgerät wurde schließlich das Erdmaterial aus dem neu verlegten Rohr abtransportiert. Nach nur drei Tagen war jeweils eine Entleerung trotzstellenweise notwendiger Nacharbeiten abgeschlossen.

Schonende Netzerweiterung dank grabenloser Technik
Nachdem die-Casing-Rohre auf beiden Uferseiten bereit waren, konnte im Oktober 2023 nun die eigentliche Verlegung der Fernwärmeleitung unter der Mosel erfolgen. Dafür wurde mit der HDD-Bohranlage zuerst eine Pilotbohrung entlang der Trasse erstellt, die durch das Casing-Rohr auf der rechten Uferseite begann und durch das Rohr am linken Ufer austrat. In einem zweiten Schritt wurde der Bohrkanal aufgeweitet, um die Fernwärme-Rohre mit einem Durchmesser von 600 mm aufnehmen zu können. Abschließend wird die knapp 300 m lange vorisolierte Rohrleitung mit einem Leergewicht von 10 Tonnen in einem Stück in den aufgeweiteten Bohrkanal eingezogen. Sie wird 40 m unter dem Wasserspiegel verlaufen.

Insgesamt wird das Fernwärmenetz von Pont-à-Mousson, einschließlich neuer Leitungen im Stadtzentrum, derzeit um 10 km erweitert. Die erste Phase, die 2015 beauftragt wurde, umfasste bereits 10 km auf der rechten Uferseite. Die grabenlose Technik hat nun die Erweiterung am linken Ufer der Mosel auf schonende und nachhaltige Weise ermöglicht.

Über die TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG

TRACTO ist Mitbegründer, Gestalter und Innovator der grabenlosen Technologie. Das Unternehmen mit Stammsitz in Lennestadt-Saalhausen entwickelt, produziert und vertreibt Maschinen und Zubehör für die grabenlose Verlegung und Erneuerung von Rohrleitungen. Diese ressourcenschonende und nachhaltige NO-DIG-Technik findet Anwendung beim Bau von Leitungs-Infrastrukturen für Wasser, Gas, Strom, Telekommunikation, E-Mobilität und Fernwärme, bei der Glasfaservernetzung, im Pipelinebau sowie in der Abwasserentsorgung. Die Kunden für diese innovativen Systeme kommen hauptsächlich aus dem Bereich Tiefbau und Spezialtiefbau, aber auch Versorger und Netzbetreiber zählen dazu. Seit der Gründung im Jahr 1962 hat TRACTO zahlreiche bahnbrechende grabenlose Lösungen entwickelt und ist heute der weltweit einzige Vollanbieter für grabenlose Technologie. Das Unternehmen mit Repräsentanzen in ganz Deutschland und Schwesterfirmen in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Australien, Afrika und den USA hat weltweit rund 800 Mitarbeiter.

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