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Mitglieder der ERFA Gleisanschluss waren Ende Mai zu Gast bei der Mainsite GmbH & Co. KG in Obernburg am Main, um sich über aktuelle Gleisanschlussthemen auszutauschen

Die ERFA Gleisanschluss wurde 2013 auf Initiative der Partner AnschlussBahnProfis, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und LKZ Prien GmbH mit Unter­stützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gegründet. Ziel ist es, dass Gleisanschließer ein Forum zum Austausch und Diskutieren erhalten, um sich in einem geschützten Raum über ihre Erfahrungen und Herausforderungen zu eigenen Gleisanschlüssen auszutauschen und untereinander von ihren Erfahrungen zu profitieren. Inzwischen zählt die ERFA bereits über 40 Mitglieder mit den ERFA-Gruppen in Bayern, Niedersachen (Hannover) und seit diesem Jahr neu in Sachsen-Anhalt.

Vergangene Woche traf sich die ERFA-Gruppe in Bayern bei einem ihrer Mitglieder in Obernburg am Main. Gastgeber Mainsite GmbH & Co. KG lud zum Besuch in das Industrie Center Obernburg (kurz ICO) ein. In seiner Einführung erläuterte Andreas Schneider, Leiter Immobilien & Standortentwicklung der Mainsite GmbH & Co. KG, dass im ICO seit 1924 hauptsächlich technische Fasern und Garne hergestellt werden, die heutzutage beispielsweise in Airbags, Sicherheitsgurten, Autoreifen und Bekleidung eingesetzt werden.

Der Standort hat sich in den vergangenen fast 100 Jahren immer wieder an Veränderungen und neue Gegebenheiten angepasst. Nur deshalb ist er bis heute am bayerischen Untermain, als einer der wenigen Standorte der Faserindustrie in Europa erhalten geblieben. Für die Region bedeutet das ICO: 3.000 Arbeitsplätze, 250 Ausbildungsplätze, wichtige Gewerbesteuer-Einnahmen, ein hochmodernes Kraftwerk, welches bei Bedarf rund 200.000 Menschen in der ganzen Region sicher mit Strom versorgt, eine Werkfeuerwehr, die auch die umliegenden Gemeinden unterstützt u.v.m. 

Besondere Ehre war an diesem Tag der Besuch des Landrates des Landkreises Miltenberg, Jens Marco Scherf, der in seinem Grußwort die große Bedeutung der Bahn für die Region hervorhob, denn schließlich sei er „von Kindesbeinen an leidenschaftlich der Bahn verbunden“. Sein Credo an die ERFA-Mitglieder: Gemeinsam an einem Strang ziehen!

„Wir freuen uns, Gastgeber der ERFA-Tagung 2023 sein zu dürfen, die Bahn ist für uns ein wichtiger Verkehrsträger, um unseren Standort ICO logistisch anzubinden. Herzlichen Dank an unseren Landrat Jens Marco Scherf, der uns in seinem Grußwort das Startsignal für den nächsten wichtigen Meilenstein zum Ausbau der Maintalbahn mitgebracht hat“, betonte Andreas Schneider, Leiter Immobilien & Standortentwicklung der Mainsite GmbH & Co. KG.

Bei der anschließenden Besichtigung des ICO konnten sich die ERFA-Mitglieder einen Eindruck von der neuen Logistik mit dem auf einer Fläche von ca. 71.000 m² umfassenden, seit 2019 in Betrieb genommenen Logistikzentrum und die Bahnanlagen verschaffen.  Andreas Schneider zeigte dabei anschaulich auf, wie künftig brachliegende Flächen wieder nutzbar gemacht werden sollen, die seit langer Zeit im Flächennutzungsplan als Industrieflächen vorgesehen sind. Dadurch können zusätzliche Betriebe dort angesiedelt werden, wo bereits Infrastruktur vorhanden ist. Dies sei der schonendste Weg, um die Interessen der Menschen in der Region und des Naturschutzes miteinander zu vereinbaren, so Schneider. Die Ansiedlung zusätzlicher Unternehmen wird dem ICO darüber hinaus weitere Investitionen in den Klimaschutz ermöglichen wie beispielsweise die Umstellung des Kraftwerks auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff, den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, weitere Dachbegrünungen u.v.m.

Ein wichtiger Faktor der ERFA-Treffen ist auch der Erfahrungsaustausch und der Austausch zu aktuellen Rechtsfragen. So berichtete Martin Franke, stellvertretender Leiter Schienenverkehre | Waggondisposition der ARS Altmann AG, über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der DB Netz AG und die Auswirkungen der Riedbahnsperre. „Für uns war und ist es von enormer Wichtigkeit, einen persönlichen Austausch mit den richtigen Ansprechpartnern bei DB Netz zu haben, um beidseitig die Herausforderungen zu verstehen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Nur so haben wir auch für unseren Gleisanschluss eine praktikable Lösung für diesen langen Sperrzeitraum der Riedbahn gefunden“, brachte es Martin Franke auf den Punkt.

Rechtsanwalt Andy Niekamp informierte in seinem anschließenden Fachvortrag über die Änderungen des neuen Gleisanschlussrechtes gemäß § 13 AEG (Allgemeines Eisenbahngesetz). Dieses regelt die Gestaltung neuer Verträge für den Anschluss an eine andere Eisenbahninfrastruktur. Abschließend berichtete Dr. Agnes Eiband, Geschäftsführerin der ERFA Gleisanschluss GmbH, über den Stand der aktuellen Projekte der ERFA und über die Ergebnisse aus einzelnen Arbeitsgruppen, an denen die ERFA mitwirkt.

Das Treffen bot den ERFA-Mitgliedern wieder interessante Einblicke in die betrieblichen Abläufe eines Gleisanschließers. Auch der Erfahrungsaustausch kam nicht zu kurz. ERFA-Moderator Andreas Krapf, Projektleiter bei der LKZ Prien GmbH, dankte dem Team der Mainsite GmbH & Co. KG, Andreas Schneider und Logistik-/Betriebsleiter Hans-Jörg Schramm für die perfekte Organisation und die ausführliche Werksbesichtigung am Standort in Obernburg am Main.

ERFA Gleisanschluss GmbH

Die Erfahrungsaustauschgruppen der ERFA Gleisanschluss GmbH bieten seit 2013 einen direkten Austausch über die Möglichkeiten der eigenen Gleisanschlüsse. Erfolgreiche Unternehmen erzählen von ihren Gleisanschlüssen und warum sie auf die Schiene setzen. Durch den persönlichen Erfahrungsaustausch in den halbjährlich stattfindenden Workshops mit erfahrenen Gleisanschließern werden gemeinsam neue Lösungsideen aus der Praxis diskutiert.

Ein erfahrenes Projektteam der ERFA Gleisanschluss sammelt deren Interessen und Alltags-Beispiele und kommuniziert diese an die Verbände. Mit der begleitenden Kommunikationsarbeit soll in der Öffentlichkeit und der Politik mehr Bewusstsein für die Probleme und die wichtige Funktion der Gleisanschließer entstehen. Ein Gleisanschluss verknüpft als ein Knotenpunkt Unternehmen direkt mit dem Netz des nationalen und internationalen Schienenverkehrs. Er ist somit eine wichtige Schnittstelle zu der verladenden Wirtschaft und ist insbesondere geeignet, den Einzelwagenverkehr zu stärken und damit nachhaltig den CO2-Ausstoß und den Straßenverkehr zu reduzieren.

Das ERFA-Konzept besteht aus den Bausteinen ERFA-Workshops, Ausbildungskurs und Fachthemen.

Die LKZ Prien GmbH als Gründungspartner moderiert seit Beginn der ERFA Gleisanschluss die Gruppe in Bayern.

Weitere Informationen: www.erfa-gleisanschluss.de

Über die LKZ Prien GmbH

Das Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien (LKZ)

Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) mit Standort in Prien am Chiemsee, gegrün¬det 1997, ist ein Innovationszentrum für Logistik, Verkehr und Mobilität mit inter¬diszi¬plinärer Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und internationaler Aus¬rich¬tung. Das LKZ-Netzwerk mit ansässigen Unternehmen und Instituten sowie weiteren Kooperationspartnern steht für höchste Kompetenz in den Bereichen Logistik, Verkehr und Mobilität. Seit über 25 Jahren entwickelt, steuert und koordiniert die LKZ Prien GmbH umfassendes Logistik-Know-how. Sie bietet ein hervorragendes und breit gefächer¬¬tes Netzwerk mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Gesellschafter der LKZ Prien GmbH sind der Landkreis Rosenheim und die Marktgemeinde Prien. Geschäftsführerin ist Dr. Petra Seebauer.

Die LKZ Prien GmbH entwickelt als innovativer Projektentwickler auf komplexe Anforderungen hin optimal zugeschnittene, praxistaugliche und langfristige Lösungen aus einer Hand und bietet als kompetenter Experte in der Strategie-, Prozess- und Förder-beratung seine Leistungen auf nachfolgenden Kompetenz¬feldern an: Digitale und nachhaltige Lieferketten & Prozesse, nachhaltiger Güterverkehr, insbesondere Kombinierter alpenquerender Verkehr, Vernetzung von Verkehrsträgern, Themen zur Energienutzung in der Logistik, urbane und rurale Mobilitätslösungen, klimaneutrale Mobilität (E-Mobilität, Wasserstoff, …), Versorgungsprozesse in Kliniken, Rettungsdienst und Katastrophenschutz sowie Themen zur Aus-/Weiterbildung.

Durch die perfekte Kombination aus innovativen Lösungen, einem hervorragenden und breit gefächerten Netzwerk, kompetenter und lösungsorientierter Beratung und branchenübergreif¬endem Know-how schafft die LKZ Prien GmbH die Voraussetzungen für den Erfolg ihrer Kunden und deren technologischen Fortschritt. Zudem bietet die LKZ Prien GmbH als neutraler Moderator eine Plattform für eine Vielzahl an Unternehmen aus verschiedenen Branchen, im Rahmen eines Grüne-Wiese-Konzepts kreative und umsetzbare Ideen sowie nachhaltige Innovationsprojekte in Logistik, Verkehr und Mobilität zu entwickeln und umzusetzen.

Das Innovationszentrum stärkt mit dieser zielgerichteten, übergreifenden Arbeitsweise und Zusammenarbeit die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen und Regionen im Zukunftsfeld Logistik und Mobilität. Darüber hinaus sichert das Logistik-Kompetenz-Zentrum Arbeitsplätze und Standorte sowohl bei den Kunden als auch im LKZ-Netzwerk.

Weitere Informationen: www.lkzprien.de

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LKZ Prien GmbH
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