Partnerschaften sollten regelmäßig gepflegt werden. So entwickeln sich intensive Kontakte und Beziehungen. Vom 26. bis zum 28. April kam hierfür eine Delegation der wichtigsten Transport- und Logistikunternehmen Lettlands, die vom stellvertretenden Staatssekretär des lettischen Verkehrsministeriums Uldis Reimanis angeführt wurde, nach Deutschland. Sie nutzten die Gelegenheit zu einer Erneuerung der bereits 2019 vereinbarten Zusammenarbeit zwischen den lettischen Häfen Riga, Ventspils und Liepaja und den norddeutschen Häfen Hamburg und Lübeck. „Dieser Besuch einer hochrangigen Delegation hat schon eine gewisse Tradition und führt zu einem noch intensiveren Austausch unter den bestehenden und potenziellen Geschäftspartnern. Davon profitieren die lettischen und die deutschen Unternehmen und Häfen gleichermaßen“, sagte Marina Basso Michael, Regionaldirektorin Europa bei Hafen Hamburg Marketing (HHM) bei der Begrüßung.
Ein Höhepunkt des Delegationsbesuchs war unter anderem ein von Hafen Hamburg Marketing und der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH gemeinsam organisiertes deutsch-lettisches Hafenforum am 27. April in Lübeck, das vom lettischen Staatspräsidenten Egils Levits und vom Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen eröffnet wurde.
Im Rahmen des dreitägigen Besuchsprogramms fand einen Tag später ein Treffen im Hamburger Rathaus statt. Hierbei unterzeichneten Uldis Reimanis, Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) und Jānis Kasalis, Vorstand des lettischen Umschlag-Unternehmenverbandes, ein Memorandum of Understanding (MoU). Alle Seiten wollen die Zusammenarbeit zwischen den lettischen Häfen Riga, Ventspils und Liepaja und den Häfen der Metropolregion Hamburg weiter stärken und ausbauen. In der Vereinbarung verständigten sich die Partner auf einen intensiveren Austausch von Informationen und Erfahrungen, sowie auf ein gemeinsames Konzept, internationale Partnerschaften im Transport- und Logistikbereich zu implementieren.
„Ich freue mich, dass wir diesmal eine trilaterale Absichtserklärung unterzeichnet haben, die unsere Beziehungen zwischen lettischen und deutschen Häfen noch weiter stärkt“, sagte Uldis Reimanis und ergänzte: „Auch dieses Mal fallen die Termine der Deutsch-Lettischen Hafentage mit dem Besuch des lettischen Präsidenten zusammen, und es war eine große Ehre, den Präsidenten der Republik Lettland, Egils Levits, als unseren Ehrengast beim Deutsch-Lettischen Hafenforum zu begrüßen. Es ist ein großartiger Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern im Transport- und Logistiksektor auf höchster Regierungsebene unterstützt wird.“
HHM-Vorstand Mattern betonte, dass eine enge Partnerschaft in Zeiten wie diesen umso wichtiger ist: „Handel und Schifffahrt verbinden Hamburg und Lettland schon seit der Hanse. Heute, in Zeiten der enormen Umbrüche sowie der neuen geopolitischen Realität, gilt es umso mehr, gemeinsam Kräfte zu bündeln, um einen starken Schulterschluss auf regionaler und globaler Ebene zu demonstrieren.“
Den hohen Stellenwert der Unterzeichnung für die Partnerschaft betonte auch Jānis Kasalis: „Der Verband der lettischen Umschlag-Unternehmen vereint alle großen Dienstleister von Ventspils, Liepaja und Riga und repräsentiert mehr als 95 Prozent des gesamten Güterumschlags in lettischen Häfen. Ich bin mir absolut sicher, dass die Aufnahme des Verbandes als dritte Partei in das Memorandum ein solider Beweis dafür ist, dass sowohl die lettische Regierung als auch die Wirtschaft Hand in Hand arbeiten, um einen gegenseitigen Nutzen für alle Beteiligten zu erzielen. Wie das Sprichwort sagt: Der Erfolg kommt nicht morgen, wenn man nicht heute damit anfängt. Ich bin froh, dass wir einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern gemacht haben."
Die 30-köpfige lettischen Delegation interessierte sich bei ihrem Besuch in Hamburg und Lübeck auch für die Best-Practices im Hinterland-Transport. Neben seinen gut ausgestatteten Ostseehäfen verfügt Lettland auch über ein ausgezeichnetes Eisenbahnnetz. Auf der Schiene erfolgt der An- und Abtransport der im Hafen umgeschlagenen Massen- und Stückgüter in das Seehafen-Hinterland. Eines der wichtigsten Entwicklungsziele Lettlands für die kommenden Jahre ist die Erschließung der neuen Geschäftspotenziale.
Lettlands Außenhandel ist stark auf den Ostseeraum ausgerichtet und Deutschland liefert die drittmeisten lettischen Importe. Die Ostseeregion ist für die nordeuropäischen Häfen eine sehr attraktive Marktregion, in der ein starker Wettbewerb um Ladung und Verkehre herrscht. An der Schnittstelle zu den weltweiten Überseeverkehren übernimmt Hamburg für die Ostseeregion die Funktion eines zentralen Hubs. Die gute verkehrliche Anbindung an den Lübecker Hafen bietet auch für Trailer- und Fährverkehre optimale Lösungen für Transportketten von und nach Lettland. Beide Hafenstandorte möchten die bereits bestehenden guten Beziehungen auf einen höheren Level heben.
Der seeseitige Containerumschlag zwischen dem Hamburger Hafen und Lettland erreichte im Jahr 2022 insgesamt 69.300 TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Die drei lettischen Häfen Riga, Ventspils und Liepaja haben im Jahr 2022 insgesamt 58 Millionen Tonnen umgeschlagen und sind somit der Marktführer im Baltikum. Den Hamburger Hafen verbinden insgesamt zwei Liniendienste mit dem größten lettischen Hafen Riga. Aber auch der Lübecker Hafen gilt mit seiner Fähranbindung nach Liepaja durch die Stena Line als wichtiger Knotenpunkt für Warenströme zwischen Deutschland und Lettland.
Der Hafen Hamburg Marketing e.V., kurz HHM, übernimmt als privatrechtlicher Verein das Standortmarketing für den Hamburger Hafen, die Partner und Häfen entlang der Transportkette sowie für die Mitgliedsunternehmen des Vereins.
Satzungsgemäß sind die Aktivitäten innerhalb Hamburgs unternehmens- und wettbewerbsneutral. Weltweit sind HHM-Hamburg und Repräsentanzen für Fragen zum Hamburger Hafen die ersten Ansprechpartner.
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