Dr.-Ing. Dirk Artelt, Partner und Branchenexperte bei Dr. Wieselhuber & Partner, wagt eine Prognose – im Trendradar 2023.
Deglobalisierung: Gegen geopolitische Schocks wappnen! IMPACT 10
Geopolitische Ereignisse treiben auch den Maschinen- und Anlagenbau um: So könnte die Eskalation des China-Taiwan-Konflikts massivere Auswirkungen auf die Branche haben als der Krieg gegen die Ukraine: China ist sowohl Export- als auch Bezugsmarkt, Taiwan Lieferant für Halbleitertechnologie. Unternehmen müssen jetzt flexibel und schnell auf plötzliche Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren. Dafür ist ein Wandel angesagt: Weg vom maximalen Wachstum hin zu einem ausgewogenen Portfolio, welches nach Region und Ertragsstabilität bewertet wird. Deglobalisierte Wertschöpfungsketten müssen hinsichtlich technologischer Abhängigkeiten resilienter werde. Dafür sollten Krisenstrategien entwickelt, Szenarien gerechnet, Handlungsmöglichkeiten eruiert werden. Möglicher Ansatzpunkt: Ein „präventiver Notfallplanplan“ mittels Business Continuity Management (BCM).
Innovationskraft: Jetzt nicht bremsen! IMPACT 10
Die deutsche Wirtschaft ist laut aktueller Ländervergleiche (z.B. WIPO 2022) bei Innovationen auf dem Vormarsch. Doch: 2022 sanken die Ausgaben für Innovationen erstmals seit zehn Jahren. Die DSGVO sowie der geplante AI-Act, der den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der EU regulieren soll, bremsen zusätzlich. Diese Entwicklung macht sich auch beim Innovationsvorreiter Maschinen- und Anlagenbau bemerkbar. Doch Innovationsleistungen jetzt zurückzufahren, ist ein Fehler, denn: Innovative Unternehmen und solche, die sich schneller an sich verändernde globalen Bedingungen anpassen können, agieren wirtschaftlich erfolgreicher. Gerade in der aktuellen Zeitenwende wird die explizite Beschäftigung mit der Zukunft, auch jenseits des bestehenden Kerngeschäftes, durch professionelles Innovationsmanagement sowie den Aufbau neuer Geschäfte überlebenswichtig.
Nachhaltigkeit: Auf allen Ebenen verankern! IMPACT 9
Das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste hat keine Zukunft mehr – der Druck auf den Maschinenbau durch staatliche Abgaben, den CO2-Preis und ESG-Kriterien wächst. Und die Co2-Uhr tickt: Der reduzierte CO2-Footprint der deutschlandweit nachhaltigsten Unternehmen im Bereich Industriegüter liegt spätestens 2029 bei durchschnittlich bei 50+1% (W&P Studie 2022). Entsprechend muss Nachhaltigkeit jetzt in der Unternehmensstrategie verankert werden. Denn häufig führen die Angst vom Wettbewerb überholt zu werden und das Fehlen einer strategischen Herangehensweise an die nachhaltige Transformation zu einem bunten Potpourri an Initiativen. Umso mehr braucht es den strategischen Rahmen, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren.
Digitalisierung und Industrie 4.0: Zum Sprung ansetzen! IMPACT 8
Datenschutz und schleppender Ausbau von Internet und 5G-Netz bremsen viele Anstrengungen hin zur Industrie 4.0. Doch der Druck wächst: China will bis 2025 den Wandel von der „weltweiten Werkbank“ hin zur „digitalen Werkbank“ vollziehen und könnte so den deutschen Wirtschaftsstandort im Bereich der Industrie 4.0 überholen. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss also Themen wie Predictive Maintenance, datenbasierten Geschäftsmodellinnovationen, Digital Engineering sowie Cloud Computing weiter vorantreiben und endlich zum „echten“ Sprung ansetzen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das funktioniert nur, wenn Digitalisierung jetzt als Teil der Unternehmensstrategie in konkrete Maßnahmen als Digital Roadmap überführt und auch die Umsetzung gesteuert wird. Es ist Aufgabe der Unternehmensführung dafür zu sorgen, dass ein für die Mitarbeitenden partizipativer, integrierter Ansatz verfolgt und die Umsetzung konsequent begleitet und nachgehalten wird.
Mergers and Acquisitions (M&A): Chancen nutzen! IMPACT 7
Globalpolitische Themen, befürchtete Forderungsausfälle aufgrund steigender Energiekosten, ein unsicherer Zinskurs: All dies hat zur Folge, dass sich die Banken aktuell im Kreditmarkt zurückhalten. Das ebnet den Weg für finanzstarke Investoren und erfolgreich geführte Industrieunternehmen, z.B. durch private Kreditfonds als Kreditgeber, als Investor oder klassisch einzusteigen. Sowohl für Verkäufer als auch Käufer birgt diese Marktlage große Chancen: Mit einer Transaktion lässt sich eine Portfoliobereinigung, Wachstum durch Neu-/Ergänzungsgeschäft, Neujustierung der Asset-Basis oder auch ein Refinanzierungskonzept starten.
Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) ist eine unabhängige, branchenübergreifende Top-Management-Beratung für Familienunternehmen sowie für Sparten und Tochtergesellschaften von Konzernen unterschiedlicher Branchen. Sie ist spezialisiert auf die unternehmerischen Gestaltungsfelder Strategie, Digitale Transformation, Business Performance sowie Restructuring & Finance. Mit Stammhaus in München bietet Dr. Wieselhuber & Partner seinen Kunden umfassendes Branchen- und Methoden-Know-how mit dem Anspruch, die Wachstums- und Wettbewerbsfähigkeit, Ertragskraft und den Unternehmenswert seiner Auftraggeber nachhaltig sowie dauerhaft zu steigern. www.wieselhuber.de
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