Warnsignale kennen und erkennen
Eine Unternehmenskrise kann durch vielfältige Probleme ausgelöst werden. Aktuell können solche unternehmensexternen Faktoren etwa die steigenden Energiepreise oder gerissene Lieferketten sein. In den allermeisten Fällen ist die Krise jedoch „hausgemacht“ und ihr liegen unternehmensinterne Faktoren und strukturelle Schwächen zugrunde. Das können eine unzureichend geplante Unternehmensnachfolge, Defizite im Vertrieb, fehlendes Controlling oder falsche Finanzierungsstrukturen sein. Doch auch, wenn die Gründe für eine Unternehmenskrise vielfältig sind, so folgen die Krisenanzeichen immer ähnlichen Mustern und lassen sich damit auch frühzeitig gut identifizieren. Besonders, wenn ein Soll-Ist-Vergleich vorliegt. Fällt das Ist schlechter aus als erwartet, kann das ein deutliches Warnsignal sein. Eine transparente Planung mit klar definierten Planungsprämissen, die nachvollziehbar aufzeigt, wie es laufen sollte und mit Ist-Zahlen, die zeigen, wie es gerade läuft, ist das wichtigste Werkzeug der Krisenprävention. Fehlt die Planung, befindet sich die Ist-Zahl im luftleeren Raum und ist nur bedingt aussagekräftig. Noch dramatischer sind späte Ist-Zahlen. Wer erst zum Umsatzsteuertermin bei Dauerfristverlängerung über das Ergebnis eines Monats erfährt, verschwendet wertvolle Zeit. Darum sollten Prognose und ein passendes Liquiditätsmanagement zu den Standards gehören, um die erforderliche Transparenz zu schaffen.
Zeit ist Trumpf: Schneller sein als die Krise
Die Warnsignale einer Krise sind facettenreich und reichen von Mitarbeiterkündigungen über Misserfolge bis hin zu erhöhtem Wettbewerbsdruck. Je früher eine Krise als Krise erkannt wird, desto höher die Chancen, dass das Unternehmen erfolgreich saniert werden kann. Schon bei einem unguten Bauchgefühl oder beim kleinsten Anzeichen einer Störung, ist es die Aufgabe in der Unternehmensführung und -steuerung, unverzüglich aktiv zu werden. Aus einer Analyse zeigt sich, ob die Störung das erste Anzeichen einer Krise ist, die sich anbahnt. Oder sie legt offen, dass die Störung nur die Spitze des Eisberges ist und die Unternehmenskrise darunter schon längst brodelt. Wird eine Unternehmenskrise identifiziert, werden im Rahmen eines Sanierungskonzepts passgenaue Maßnahmenpläne ausgearbeitet. Bei der Entwicklung der Sofort-, Organisations- oder Produktmaßnahmen und der entsprechenden Handlungsempfehlungen, hängt vieles vom Stadium der Krise ab. Wie fortgeschritten ist sie bereits? Welche Bereiche des Ökosystems sind davon betroffen? Wie steht es um die organisatorischen, finanzwirtschaftlichen oder leistungswirtschaftlichen Verhältnisse? Zeigt sich die Krise beispielsweise in Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen den Stakeholdern oder äußert sie sich schon im Ertrag und in der Liquidität?
Schritt für Schritt: Wege aus der Krise
Zahlen lügen nicht und eine Krise geht nur in Ausnahmefällen von allein vorüber. Sind Geschäftsführung oder Management unsicher in der Beurteilung der Situation des Unternehmens, empfiehlt es sich, frühzeitig eine Meinung von außen einzuholen. Ein professioneller neutraler Blick – ohne persönliche Betroffenheit und Interessen – eröffnet die Möglichkeit, schnell und effektiv zu handeln und das Unternehmen aus der Krise zu führen. Mit dem Verlassen des Krisenstatus sollte zwingend ein Konzept zur Erhöhung der Resilienz des Unternehmens umgesetzt werden, um künftige Krisen besser abfedern zu können. Ob und wie erfolgreich eine Sanierung ist, hängt von vielen Faktoren ab – vor allem vom Faktor Zeit. Ein passgenaues Sanierungskonzept fokussiert sich nicht nur darauf, Schlimmeres abzuwenden, sondern nutzt auch die Chancen für das Unternehmen bestmöglich, damit es robuster und stärker in die Zukunft blicken kann.
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