Die Büro-Arbeitswelt verändert sich – nicht erst seit dem pandemiebedingten Rückzug ins Home Office. Auch am Stammsitz der DAW, der Mutter von Caparol, sind mit dem Bezug des Verwaltungsneubaus offenere, flexiblere und auf Teamwork angelegte Raumstrukturen eingezogen. Ein Prinzip, das auch die laufende Sanierung des Altbaus aus den 1970er-Jahren prägt. Damals galten starre Raumgefüge als Leitmotiv, Besprechungsräume waren neutral gehalten, die Flure reine Erschließungszonen. Dieses Bild gehört nun der Vergangenheit an.
Meetingräume mit Charakter
Neben den dezentralen Besprechungsräume wird es künftig weitere, auf einer Ebene konzentrierte Möglichkeiten für Meetings geben. Ging es früher darum, die Strecke vom eigenen Büro zum Meeting möglichst kurz zu halten, so wird der Weg auch als Gelegenheit gesehen, sich innerlich auf ein Meeting vorzubereiten, informell mit Kolleg*innen zu kommunizieren oder sich schlicht zu bewegen. Zugleich sollen Meetingräume mehr Charakter zeigen, inspirierend, aktivierend sein und so agile Workflows unterstützen. Die Devise lautet: Differenzierung. Konkret heißt das: jeder Besprechungsraum wartet mit einer eigenen Atmosphäre auf die Nutzer*innen. Und da spielt die Farbe natürlich eine maßgebliche Rolle.
Zusammen mit der Innenarchitektin Simone Ferrari entwickelte das Caparol FarbDesignStudio also ein neues Meeting-Konzept. „Wir haben verschiedene Besprechungsszenarien durchgespielt und uns gefragt, welche Charaktere die Räume dafür haben müssen“, so Studioleiterin Margit Vollmert. „Die Räume sollen Lust machen, kreativ zu arbeiten, weniger formal zu denken“, ergänzt Simone Ferrari. Neues, so die tragende Erkenntnis, entsteht eben nicht im neutralen Raum, sondern wird von unterschiedlichsten Impulsen getriggert. Und neue Ideen werden künftig mehr denn je gebraucht – in allen Branchen.
Entscheiden, entwickeln, austauschen
So sind sechs Meetingräume für zusammen 50 Personen entstanden, jeder Raum präsentiert sich – trotz gleicher Größe – eigenständig in Anmutung und Ausstattung gemäß des jeweiligen Nutzungsszenarios. Basis der Gestaltung bildet die Differenzierung der Räume in die Besprechungsanlässe „Entscheiden“, „Entwickeln“, „Austauschen“.
Dem „Austausch“ stehen eher wohnliche Farbnunacen sowie feine, zarte Kontraste zur Seite, hier geht es um das Fördern von Vertrautheit und Konzentration. „Entscheiden“ wiederum wird von klaren Farbigkeiten und hohen Kontrasten gerahmt, „Entwickeln“ bietet mit einer nicht alltäglichen Farbverteilung eine Plattform für dynamisches Agieren und neue Ideen.
Diesen Grundmotiven folgt die konkrete Umsetzung mit Farben, Oberflächen, Textilien, Möbeln und Licht. Das Prinzip „Color-all-Over“ wird dafür aus dem Neubau fortgeführt, das heißt, die Farbnuancen stoppen nicht an Raumkanten oder Materialübergängen. Und: Alles ist daraufhin ausgerichtet, spontan auf neue Meeting-Anforderungen antworten zu können.
Schwarze Achse: der Flur
Der Grundriss der Besprechungsebene bleibt klassisch: Vom mittigen Erschließungsflur gehen links und rechts die Meetingräume ab. Der Flur ist komplett in tiefem Schwarz gehalten, lediglich die hölzernen Zargen setzen sich rhythmisch ab und kennzeichnen die Zugänge – und Einblicke. Bodentiefe Gläser sorgen für freie Sicht in die Räume – und zugleich auf das Ausstrahlen der sechs Farbwelten in den neutralen Flur. „Das Schwarz wirkt fokussierend, verbindet die einzelnen Farbräume und inszeniert diese“, so Simone Ferrari.
Zeigen, was Farbe bewirkt
Die Neugestaltung der Meetingräume und des Erdgeschosses dient aber nicht nur internen Zwecken, es sollen zugleich auch Impulse nach draußen gehen. Handwerker, Architekten und auch Bauherren erfahren hier direkt, wie bedeutsam Farbe für die Bürokonzeption ist – ganz in der Tradition der Reihe „colours that care“, aus der bereits Kompendien für das farbige Hotel oder für das Leben im Alter hervorgingen. Besonders eindrücklich ist dieser didaktische Ansatz angesichts der Meetingräume, die vom Volumen her identisch sind, sich aber atmosphärisch deutlich voneinander absetzen. Dass die Flächen mit Beschichtungen und Werkstoffen der DAW-Gruppe umgesetzt wurden versteht sich von selbst. Armin Scharf
Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
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