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Messengerdienste und soziale Netzwerke in einer fragmentierten Öffentlichkeit

Wie sind Demokratie und Rechtsstaat in einer postdigitalen Gesellschaft möglich? Wie können wir mit dem ambivalenten Potenzial etwa von Messengerdiensten umgehen, die für die meisten ein Stück weit Privatheit im Digitalen realisieren und für einige wenige – vor allem mit Blick auf den Anbieter Telegram – wie eine Radikalisierungsmaschine wirken können?

Hier schließen sich Fragen aus medienpädagogischer, allgemein bildungstheoretischer und juristischer Perspektive an. Sie wurden in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Limitierte Öffentlichkeiten: Das ‚Dark‘ und ‚Private‘ Social“ Ende des vergangenen Jahres diskutiert und ein Mitschnitt der Diskussion, im Rahmen des WDR 3 Forums, im Radio gesendet. Die Aufzeichnung der Sendung steht in der WDR 3 Audiothek zur Verfügung, zu hören sind:

• Myrle Dziak-Mahler, Kanzlerin der Alanus Hochschule, ehemals Geschäftsführerin am ZfL-Zentrum für LehrerInnenbildung, Universität zu Köln
• Lars Gräßer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Pressesprecher Grimme-Institut, Marl
• Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht, Universität zu Köln
• Daniel Seitz, Medienpädagoge und Geschäftsführer Mediale Pfade – Verein für Medienbildung, Berlin

Die Moderation in dieser sowie in weiteren fünf Podiumsdiskussionen im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts „Fragmentierte Öffentlichkeit“ hatte Dr. Michael Köhler. Alle Diskussionen sind, ebenso wie ergänzende Workshops, ausführlich dokumentiert und als Podcast verlinkt unter:

www.fragmentierte-oeffentlichkeit.de

Worum ging es beim Forschungsprojekt „Fragmentierte Öffentlichkeit“? Der mediale Wandel verbindet sich mit erheblichen Veränderungen der politischen und sozialen Gefüge unserer Gesellschaft. Ehemals bedeutsame mediale Vermittler verlieren an Wichtigkeit, während staatliche Akteur*innen und global operierende Wirtschaftsunternehmen versuchen, gleichermaßen kommunikative Interessen zu bedienen und ökonomische Ziele zu verfolgen.

Befürchtungen für die Demokratie resultieren aus dem Eindruck populistischer Einflussnahme auf die Wähler*innen und Bürger*innen, der Einschränkung von Privatsphären und Selbstbestimmungsmöglichkeiten breiter Anteile der Bevölkerung, der Radikalisierung von Ausgrenzung und ungleicher gesellschaftlicher Teilhabe sowie der politischen Konkurrenz zwischen staatlichen Institutionen und kommerziellen Akteur*innen.

Vor diesem Hintergrund wurde in thematisch zugeschnittenen Veranstaltungen – Podien und Workshops – über neue Formen von Subjektivität und Bürgertum, über korrespondirende Herausforderungen für die Medienbildung sowie über neue Theorien von Öffentlichkeit nachgedacht und debattiert.

Die interdisziplinäre Reihe wurde von Lars Gräßer, Prof. Dr. Nadia Kutscher, Dr. Hubertus Neuhausen, Prof. Dr. Stephan Packard, Prof. Dr. Karl-Nikolaus Peifer und Aycha Riffi konzipiert und organisiert. Finanziert wurde das Projekt durch das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln, zum Teil unterstützt durch Mittel von

• der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
• der Initiative Medienapokalypsen: Hoffnungen und Ängste zum medialen Wandel am Institut für Medienkultur & Theater
• dem Institut für Digital Humanities
• dem Zentrum für Lehrer*innenbildung
• der Grimme-Akademie.

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