Mit dem Spatenstich von Liberty Networks Germany in Petershagen/Eggersdorf gibt der Medienkonzern Liberty das klare Signal, mit erheblichen Investitionen die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben – und diesmal setzt man auf Glasfaser (FTTB/H). Mit den HFC-Netzen – dem TV-Breitbandkabel – hatte Liberty schon einmal einen Technologiesprung ausgelöst und Bandbreiten erreicht, die man mit dem alten Kupfernetz der Telekom nicht erreichen kann. Heute stemmen die HFC-Netze, die z. B. Vodafone oder Tele Columbus konsequent weiter ausgebaut haben, mit rund 3/4 den Löwenanteil der Gigabit-Versorgung Deutschlands.
„Das Engagement von Liberty Networks ist ein weiteres gutes Signal an Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen aber auch die Politik. Der Ausbau soll insbesondere im ländlichen Raum erfolgen“, sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner: „Da staatliche Förderung die Bauvorhaben um Jahre verzögert, setzt Liberty Networks auf eine flächendeckende Versorgung auch ohne komplexe Markterkundungs- und Förderverfahren. Dies ist besonders wichtig für die Kommunen, die auf diese Weise viel Zeit, viel Geld und einen enormen Verwaltungsaufwand sparen können.“
Genau dies freut auch den Bürgermeister von Petershagen/Eggersdorf Marco Rutter. Das Investment sei für seinen Ort „entscheidend für digitales Lernen und Arbeiten in häuslicher Umgebung, für die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Unternehmen sowie für eine zukunftsfähige öffentliche Infrastruktur“.
Zuerst gebaut wird dort, wo Nachfrage und Bedarf am größten ist – eine sinnvolle Herangehensweise auch für die Politik. Mit staatlichen Förderprogrammen Baukapazitäten prioritär in Gebiete abzuziehen, in denen es gar keine Nachfrage gibt, geht aus Sicht des VATM hingegen unmittelbar zu Lasten all der Bürgerinnen und Bürger, die Glasfaser benötigen.
„Eine kluge und gut strukturierte Förderung darf den schnellen und bedarfsgetriebenen eigenwirtschaftlichen Ausbau keinesfalls abwürgen“, unterstreicht Director Connectivity Investments, Liberty Global, Robert Dunn. „Wir sind guter Hoffnung, dass die neue Bundesregierung mit Blick auf die vielen Investitionen gerade im ländlichen Bereich, das alte Förderkonzept schnell auf die deutlich verbesserte Investitionslage anpassen wird. Nur dann kann unnötige Förderung vermieden und der Ausbau deutlich beschleunigt werden.“
Besonders wichtig sind daneben schnellere Genehmigungsverfahren für die zahlreichen Baumaßnahmen. „Wir müssen auch hier Digitalisierung nutzen, damit wir trotz begrenzter Tiefbaukapazitäten mehr Kilometer schaffen und mehr Häuser anschließen können“, fordert VATM-Geschäftsführer Grützner: „In vielen Bundesländern gibt es bereits zahlreiche Verbesserungen, die als Blaupause für alle Länder dienen sollten.“
Eine neue Diskussion über ein Recht auf schnelles Internet muss zudem so geführt werden, dass nicht technisch unmögliche Aufrüstung von alten Kupferkabeln verlangt wird oder der Anschluss einzelner schlecht versorgter Häuser mit Glasfaser. „Für betroffene Ortsteile stehen dort, wo erforderlich, mehr als genug Fördermittel zur Verfügung. Für einzelne Betroffene gibt es schnelle Anschlussmöglichkeiten nur per Mobilfunk oder Satellit mit mehr als 100 Mbit/s, die wir jetzt sofort zur Verfügung stellen können. Wo der Glasfaserausbau noch etwas länger dauert, muss es für die Übergangszeit Digitalisierungsvoucher für fast eine Million besonders schlecht versorgter Bürgerinnen und Bürger geben, deren Haushalte einzeln und verstreut über ganz Deutschland gelegen sind und keine andere schnelle Versorgung bekommen können“, so Grützner. „Auch hier ist die neue Bundesregierung gefordert und muss schnell das Voucher-Projekt zu einem guten Ende bringen, an dem Verkehrsminister Scheuer gerade vor einem Jahr gescheitert ist“, fordert er.
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