Bereits im Jahr 2016 verfügten 29 % aller Kinder im Alter von 10 bis 11 Jahren über ein eigenes Smartphone mit Internet-Anschluss. Bei Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren waren es damals 55%. Gemäß der gesellschaftlichen Entwicklung ist diese Zahl in den letzten Jahren enorm angestiegen und liegt mittlerweile bereits um ein Vielfaches höher. Kinder, die über kein Smartphone verfügen, sind mittlerweile häufig Außenseiter die nicht in einem gleichen Maße mit den Klassen- oder Mannschaftskameraden kommunizieren können, wie diese, die ein solches Gerät besitzen. Grundsätzlich ist der Besitz und Umgang mit einem Smartphone nicht verkehrt, jedoch müssen die Risiken und Gefahren, vor allem für minderjährige Kinder, stets berücksichtigt werden.
Die Reichweite der sozialen Medien kann ein Risiko für minderjährige Kinder darstellen. Aktivitäten, Posts, Bilder und ähnliches, welche über die sozialen Medien wie WhatsApp, Facebook, Snapchat oder TikTok verbreitet werden, können durch eine große Anzahl an Menschen eingesehen werden. Im Rahmen von Auseinandersetzungen kann dies beispielsweise erhebliche Konsequenzen haben. Sollte es auf einem Schulhof oder Sportplatz zu Beleidigungen oder ähnlichem kommen, sind dort meist wenige Personen zugegen. Geschieht dies jedoch über die sozialen Medien bekommen davon weit mehr Personen mit. Zudem gilt die Beleidigung spätestens ab dem 14. Lebensjahr als rechtlicher Straftatbestand, der juristisch verfolgt werden kann. Kinder, die Opfer solcher Auseinandersetzungen werden erleiden meist nachhaltige Schäden. Dies ist insbesondere bei digitalem Mobbing der Fall. Es ist spielend leicht für andere Kinder auf einen solchen Mobbing-Zug "aufzuspringen" und ebenfalls Personen auszugrenzen oder zu beleidigen. In der Realität ist dies physisch, glücklicherweise, häufig anders und es sind Autoritätspersonen zugegen, die dies verhindern können. Dies ist im Internet und den sozialen Medien häufig nicht der Fall. Durch die Nutzung der Portale können zudem Verhaltensstörungen und Probleme mit der eigenen Selbstwahrnehmung auftreten. Minderjährige Kinder, die aktiv Inhalte in den sozialen Medien posten, erhalten ein direktes Feedback durch eingehende Likes, Kommentare und Retweets. Bleiben diese aus, kann es nachhaltigen Einfluss auf das Selbstwertgefühl eines Kindes haben.
Darüber hinaus birgt das Internet und die Nutzung sozialer Medien ein erhebliches Suchtpotenzial. Dies ist für Erwachsene, Jugendliche und Kinder gegeben. Die massive Nutzung solcher Medien kann anderen, wichtigen Tätigkeiten während des Aufwachsens, im Wege stehen. Aus diesem Grund sollten Eltern ein Auge auf den digitalen Konsum ihrer Kinder haben.
Neben den vielen Risiken, die die Nutzung von Sozialen Medien für minderjährige Kinder mit sich bringt, hat dies auch einige Vorteile. Die Kinder lernen spielend leicht den Umgang mit moderner Technik und Kommunikationsmedien. Diese werden mittlerweile in fast allen Berufsfeldern genutzt und ein geschulter Umgang damit ist im Erwachsenenalter unabdingbar. Zudem können sich Kinder leichter untereinander austauschen, verabreden und kennenlernen. Solange dies in einem gewissen Rahmen bleibt, kann es zur Charakterbildung beitragen. Unter anderem ist das gemeinsame Lernen durch die digitalen und sozialen Medien deutlich einfacher und flexibler geworden.
Die sozialen Medien sind aus der aktuellen Welt nicht mehr wegzudenken und wachsen seit Jahren ununterbrochen. Es ist davon auszugehen, dass sich dies in der nahen Zukunft nicht ändern wird. Kinder von heute werden in der Zukunft auch als Erwachsene in diesen Medien unterwegs sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Eltern ein Auge auf die Nutzung der sozialen Medien ihrer Kinder haben und diese dahingehend aufklären und Risiken, aber auch Vorteile, aufzeigen.
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