Das System verfügt über zwei unterschiedliche Greifertypen: Eine Gruppe von zwei bis sechs Fingern nimmt Werkstücke auf und hebt sie aus dem Transportbehälter. Sobald eine Lage komplett geleert ist, entfernen drei am Greiferarm eng anliegende, ausfahrbare Vakuumsauger die Zwischenlage. Anschließend kann das System auf die nächste Bauteilebene zugreifen.
Der Multifunktionsgreifer kann ohne gesonderte Programmierung verwendet werden, denn ein Wegmesssystem überwacht permanent den gegriffenen Durchmesser und die SPS vergleicht diesen Wert mit dem Greiferdurchmesser, der in einem zentral in der SPS hinterlegten Rezept zusätzlich mit einem Toleranzband versehen ist.
Automatisiertes Werkstückhandling auch in beengten Räumen
Aufgrund seiner platzsparenden, komplett rüstfreien Bauform ermöglicht der Multifunktionsgreifer ein automatisiertes Bauteilhandling und eine unterbrechungsfreie Produktion auch in beengten Räumlichkeiten, denn es wird kein zusätzlicher Platz für Greiferwechselsysteme in der Zelle benötigt. Dank seiner Flexibilität ist er für eine Vielfalt unterschiedlicher Anwendungen bei Handhabung, Automation und Zerspanung geeignet.
Für rotationssymmetrische Werkstücke bis 20 kg Gewicht
In der Standardausführung ist der kompakte Multifunktionsgreifer für rotationssymmetrische Werkstücke mit Innendurchmessern von 40 mm bis 256 mm und Gewichten zwischen 100 g und 20 kg konzipiert. Für andere Anforderungen können die Parameter individuell angepasst werden. Auf Wunsch sind außerdem Greifer mit größeren Armen für ein kombiniertes Außen- und Innengreifen möglich.
Bildverarbeitung überwacht und dirigiert den Greifer
Mithilfe von Kameras, einer Bildverarbeitung sowie einem integrierten Wegmesssystem erkennt der Multifunktionsgreifer sowohl den Innendurchmesser als auch die Position von Bauteilen. Außerdem überwacht er die verbliebene Teilemenge und stellt fest, wann eine Bauteillage leer ist.
Über eine Plausibilitätsprüfung entscheidet das System über die Eignung von Werkstücken für eine Weiterverarbeitung. Offensichtlich falsche oder falsch gegriffene Bauteile werden so zuverlässig detektiert und gar nicht erst weiter gehandelt.
Selbst kleine, eng gepackte Bauteile in Ecken werden erreicht
Der Greiferarm hat standardmäßig eine Höhe von 730 mm. Da er mit einem Durchmesser von 160 mm sehr schlank gebaut ist, kann er selbst kleine Bauteile bei einer hohen Packdichte in einer Palette exakt greifen, auch dann, wenn sie in den Ecken von Paletten liegen. Ist ein Werkstück verrutscht, so dass es der Greifer nicht erreicht, ziehen die Finger es in eine Position, in der der Zugriff möglich ist.
Der Greiferdruck ist individuell einstellbar
Den Greiferfingern steht ein großzügig bemessener Hub zur Verfügung. Sie sind an den produktberührenden Flächen mit einer verschleißfesten Gummibeschichtung versehen, die für einen hohen Reibwert und einen prozesssicheren Griff sorgt. Je nach Anforderung kann der Greiferdruck individuell zwischen 460 N und 3.000 N eingestellt werden. Dadurch lassen sich sowohl schwere als auch leichte und filigrane Bauteile sicher und ohne Beschädigungen fassen. Außerdem können die Greiferfinger optional mit einem formschlüssigen Untergriff ausgestattet werden.
Die Wickert Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz. Sie entwickelt und fertigt hydraulische Pressen und vollautomatische Pressensysteme. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut, mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN verfügbar und werden jeweils kundenspezifisch parametriert. Eingesetzt werden sie zur Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Kunststoffen und Pulvermaterialien. Außer zur Herstellung von Pharmastopfen werden die Pressen auch zur Fertigung von Brems- und Kupplungsbelägen sowie Schleifscheiben, als Fixturhärteanlagen und in Laboren für Forschung und Wissenschaft eingesetzt.
Hans-Joachim Wickert und Stefan Herzinger leiten als Gesellschafter und Geschäftsführer das 1901 gegründete Familienunternehmen, das ausschließlich in Landau/Pfalz fertigt und von dort seine Kunden in Europa, Amerika und Asien beliefert. 2020 erzielten 172 Mitarbeiter rund 40 Mio. € Umsatz.
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