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Consultingmarkt entwickelt sich je nach Unternehmensgröße oder Branchenfokussierung sehr uneinheitlich

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• Geschäftsklima insgesamt im Vergleich zum September nochmals leicht verbessert
• Größter Stimmungsaufschwung bei IT-Beratern

Der Geschäftsklimaindex für die Consultingbranche ist im Dezember zum vierten Mal in Folge gestiegen. Seit dem empfindlichen und corona-bedingten Absturz des vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) herausgegebenen Stimmungsbarometers im März 2020 legt der Indexwert für den Gesamtmarkt von 70,4 im März wieder auf 94,5 im Dezember (September: 91,9 Punkte) zu. Aber: Die Entwicklung gestaltet sich sehr uneinheitlich. „Die großen Unternehmensberatungen trotzen der Corona-Krise in bemerkenswerter Weise. Kleine Marktteilnehmer müssen hingegen zum Teil stark kämpfen. Mancher Einzelberater ringt aufgrund der Pandemieauswirkungen um seine Existenz“, analysiert BDU-Präsident Ralf Strehlau. Während der Absturz des Index im März 2020 um 30 Punkte nur innerhalb eines Quartals stattfand, dauerte der Anstieg auf den jetzigen Dezember-Wert sieben Monate. Das Stimmungsbarometer des BDU liegt jetzt auch wieder über dem Wert des ifo-Geschäftsklimas. Beide Konjunkturinstrumente werden nach einer vergleichbaren Systematik durchgeführt und ausgewertet. Rund ein Drittel der Marktteilnehmer bezeichnet die derzeitige Geschäftslage als gut. Allerdings beklagen auch 27 Prozent eine schlechte Geschäftssituation. Von den großen Consultingfirmen melden 41 Prozent eine gute Geschäftslage, unter Budget liegt hier nur jeder Zehnte. Bei den kleinen Unternehmensberatungen mit weniger als 250.000 Euro Jahresumsatz beträgt der Anteil mit schlecht laufenden Geschäften aktuell rund 50 Prozent (Geschäftslage gut: 19 %).

Die Nachfrage aus den wichtigen Kundenbranchen der Consultants, dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau, zeigt einen leichten Aufwärtstrend. Das Verkehr- und Gastgewerbe vergibt weiterhin nur wenige Beratungsaufträge und bildet erneut das Schlusslicht. Das hat ebenfalls Auswirkungen auf die uneinheitliche Entwicklung im Marktgeschehen. Strehlau: „Unternehmensberatungen, die auf bestimmte Branchen spezialisiert sind, die besonders von den Pandemie-Auswirkungen betroffen sind, trifft es besonders hart. Wer beispielsweise vor allem Travel-Unternehmen berät, kommt nur schwer an neue Projekte.“

IT-Berater mit verbesserter Geschäftslage

IT-Berater verzeichnen den größten Stimmungsaufschwung. Der Geschäftsklimawert ist hier von 4,0 im September auf jetzt 15,0 gestiegen. Treiber sind die durch Corona nochmals gewachsenen Anforderungen an die Digitalisierung in den Unternehmen sowie die erkennbare Entwicklung, dass sich der zwischenzeitliche Investitionsstau auflöst. Die Stimmung unter Organisations- und Prozessberatern tendiert rückläufig (4,0 nach 8,0 Ende September). Human-Resources-Berater und Personalberater stehen im Vergleich der einzelnen Beratungssegmente weiterhin vor den größten Marktherausforderungen.

Umsatzminus für 2020 zwischen minus fünf und minus zehn Prozent erwartet

Über ein Drittel der Marktteilnehmer geht für das laufende Jahr 2020 insgesamt von einem Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent aus. Beim Blick auf die Entwicklung des Gesamtmarktes ergibt sich für das Geschäftsjahr 2020 eine Prognose in der Spanne zwischen minus 5% und minus 10%. Je nach Umsatzklasse sind die Unterschiede deutlich. Für die großen Marktteilnehmer ergibt sich reinrechnerisch ein Minus von 4 Prozent, bei den kleinen Beratungsunternehmen unter € 250.000 Jahresumsatz lassen die Befragungsergebnisse ein Minus von 24 Prozent erwarten. Der BDU geht davon aus, dass das Gesamtmarktniveau von Ende 2019 voraussichtlich erst im Jahr 2022 erreicht werden kann.

Hintergrund zur Geschäftsklima-Befragung

An der Online-Befragung „Geschäftsklima-Befragung Consulting“ unter Unternehmens- und Personalberatern im Zeitraum 25. November bis 2. Dezember 2020 haben rund 600 Unternehmen aus der gesamten Consultingbranche teilgenommen. Das Stimmungsbarometer für die Consultingbranche führt der BDU analog zur Methodik des ifo-Instituts durch. Ergänzend werden situativ Einschätzungen der Marktteilnehmer zu aktuellen Zusatzthemen erhoben.

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