Vom Handy abgelenkt, zu schnell in die Kurve gefahren oder einfach eine Situation falsch eingeschätzt – und schon ist der Unfall passiert. Besonders gefährdet sind Fahranfänger: 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer haben das höchste Unfallrisiko.2 In den UPS Road Code Workshops schulen UPS und die Johanniter-Unfall-Hilfe daher gemeinsam Jugendliche im sicheren Fahren. In über 550 Workshops in 20 Städten haben schon mehr als 7.000 junge Teilnehmer von erfahrenen UPS Zustellern und am Fahrsimulator gelernt, wie sich Unfälle vermeiden lassen. Die Inhalte basieren auf dem Trainingsprogramm, das UPS für seine Zusteller entwickelt hat. Fünf Fragen zu den besten Profi-Tipps an Ralph Schäfer, bei UPS im Bereich Health and Safety zuständig und ein UPS Road Code Koordinator.
1. Was macht einen guten Fahrer aus?
„In unseren Trainings sagen wir immer: Ein guter Fahrer fährt einfach“, sagt Schäfer. Und das bedeute, sich ausschließlich aufs Autofahren zu konzentrieren und nicht ablenken zu lassen – und die Ruhe zu bewahren. Defensiv statt aggressiv, rücksichtsvoll und gelassen auch in schwierigen Situationen – so sollte man idealerweise sein Auto steuern.
2. Wie schafft man es, am Steuer immer gelassen zu bleiben?
Klar: Das Leben kann stressig und aufregend sein. Sich gestresst und aufgeregt hinters Steuer zu setzen, ist dennoch nicht empfehlenswert. „Emotional zu sein ist menschlich. Hier ist der Schlüssel, sich selber zu reflektieren und dann alles zu tun, um sich trotz der eigenen Stimmung aufs Wesentliche zu fokussieren: auf das Autofahren“, so Schäfer. Das kann bedeuten: Wer wütend ist, lässt aufpeitschende Musik besser weg. Und wer gestresst ist, der atmet vielleicht fünfmal tief durch. „Einfach ehrlich zu sich sein – und die Emotionen nicht noch verstärken!“
3. Welche ist die wichtigste Regel für Fahranfänger?
Dürfte er nur einen Tipp geben, sagt Schäfer, dann wäre es dieser: „Die Augen müssen beim Fahren ständig in Bewegung bleiben, um so viel wie möglich wahrzunehmen.“ Statt geradeaus zu starren, empfiehlt der Profi, den Blick schweifen zu lassen. Als Faustregel gilt: alle zwei Sekunden die Blickrichtung ändern – in den linken Spiegel, geradeaus, auf den Tacho, nach rechts, in den Rückspiegel, dann wieder weit geradeaus. „So lassen sich Gefahrenpotenziale vorausschauend erkennen.“
4. Und welche Regel wird am häufigsten unterschätzt?
Dieser Rat werde oft unterschätzt, sei aber Gold wert, so Schäfer: „Abstand halten.“ Denn wer zu nah auffährt, dem fehlen im Ernstfall die wesentlichen Sekunden Zeit, um zu reagieren. Sein Tipp fürs Anfahren an der Ampel: „Wer erst drei Sekunden nach dem Vordermann losfährt, startet mit Sicherheitsabstand und ausreichend Puffer.“
5. Gibt es saisonabhängige Ratschläge?
Jede Saison hat ihre Tücken. „Zu Beginn einer neuen Jahreszeit geben wir unseren Zustellern daher immer Hinweise, worauf sie nun besonders achten müssen“, sagt Schäfer. Auch Fahranfänger tun gut daran, sich auf die Besonderheiten der Saison einzustellen. „Dunkelheit, Nebel, längere Bremswege durch nasses Laub oder Eisglätte, Frost auf den Scheiben – diese Gefahren sind den meisten Autofahrern bereits bewusst. Man sollte aber auch beachten, dass in der dunklen Jahreshälfte mehr Wildunfälle drohen. Die Tiere finden weniger Deckung und Nahrung, erweitern ihr Revier und scheuen dabei auch keine Straßenüberquerungen. Wenn die Sonne scheint, dann steht sie meist tiefer und kann unerwartet blenden. Sich dessen bewusst zu sein, hilft bereits solche Situationen besser zu meistern.“
UPS wünscht gute – und sichere – Fahrt!
Haben Sie Interesse, mehr über unsere Programme und Tools
1 Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), 2020, https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/Fahrzeugbestand/pm06_fz_bestand_pm_komplett.html?nn=2562744
2 Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR), 2017 https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/junge-erwachsene/
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