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Wie planen Pendler in Deutschland für ihre Arbeit nach Corona?

Mit 394.000 Pendlern täglich liegt die bayerische Hauptstadt in Nicht-Corona-Zeiten deutschlandweit an der Spitze, dicht gefolgt von Frankfurt am Main (374.000), Hamburg (350.000) und Berlin (315.000). Was erwarten deutsche Pendler für die Zeit nach Corona? Planen Sie mehr Home-Office als davor? Möchten sie ihren Job gar komplett nach Hause verlagern, oder möchten sie wie gewohnt ins Büro gehen? Bei einer Umfrage im Auftrag des Mobilitätsdienstleisters Toogethr gaben dazu insgesamt 547 Angestellte aus der Pendler-Hauptstadt Anfang November Auskunft.

Arbeitslust oder Arbeitsfrust?

Fast ein Drittel (32 Prozent) der Befragten stimmen der Aussage „voll und ganz“ zu, dass sie gerne beziehungsweise wieder gerne ins Büro gehen, weitere 25 Prozent „stimmen zu“. Insge­samt stehen also 57 Prozent dem Arbeitsplatz Büro positiv gegenüber, 22 Prozent äußern sich neutral.

Home-Office oder Büro?

Für Oktober gaben 13 Prozent an, ausschließlich im Home-Office gearbeitet zu haben.

Für die Zeit nach Corona rechnen die meisten Teilnehmer damit, wöchentlich wieder mehr Arbeitszeit im Büro (4 Tage) als im Home-Office (1 Tag) zu verbringen.

Insgesamt 57 Prozent ziehen die Arbeit im Büro der im Home-Office vor. Hierbei gibt es jedoch einen klaren Alterseffekt: So wünschen sich 64 Prozent der Befragten ab 55 Jahren die klassische Variante mit hohem Büro-Anteil, während es bei den bis 35-jährigen nur 56 Prozent sind.

ÖPNV oder Individualverkehr?

Bei den Angaben über die Wahl der Verkehrsmittel für den Arbeitsweg waren Mehrfachnennungen möglich, auch Kombinationen. Hier finden sich die dramatischsten Entwicklungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Fast zwei Drittel aller Befragten (64 Prozent) stimmten der Aussage zu, dass sie momentan öffentliche Verkehrsmittel „so weit wie möglich vermeiden“. Davon stimmten 41 Prozent „voll und ganz“ zu.

Der Anteil der Befragten, die angaben, auch öffentliche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit zu nutzen, ging während der Pandemie um 6 Prozent auf 18 Prozent zurück. Übertragen auf die 10,4 Milliarden Fahrgäste im ÖPNV in Deutschland im Jahr 2019 wären das in einem Jahr rund 624 Millionen Fahrgäste weniger. Für die Zeit nach der Pandemie planen, mit 20 Prozent, zwar wieder mehr Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, gegenüber Vor-Corona wären das jedoch 4 Prozent weniger – oder etwa 416 Millionen Fahrgäste jährlich.

Für die allermeisten Befragten (71 Prozent) spielt auch nach der Pandemie das Auto (eigenes Kfz, Firmenwagen, Fahrgemeinschaft/Mitfahrgelegenheit, Carsharing) für den Arbeitsweg die größte Rolle. Momentan sind es 76 Prozent, die im Rahmen des Pendelns ein Auto einsetzen.

Für Nach-Corona planen 58 Prozent der Befragten, das eigene Auto für den Arbeitsweg zu nutzen. Vor-Corona waren es 61 Prozent, unter Corona-Bedingungen sind es momentan 62 Prozent.

Dabei geben in der Pendlerhautstadt München mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der Betroffenen an, „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ Parkplatzprobleme an ihrem Arbeitsort zu haben. Deshalb wünschen sich hier fast ein Drittel (31 Prozent) mehr Unterstützung seitens der Arbeitgeber.

Überraschenderweise wünschen sich fast genauso viele Arbeitnehmer (29 Prozent) eine Förderung des Fahrradfahrens durch die Arbeitgeber.

Der Anteil der Befragten, die angeben, derzeit Carsharing-Dienstleister in Anspruch zu nehmen, ging um 3 Prozent gegenüber Vor-Corona (5 Prozent) zurück. Für die Zeit danach planen künftig noch 2 Prozent, solche Angebote zu nutzen.

Interpretationen

„Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Mobilitätslage in den Ballungsgebieten auch nach Corona nur wenig entspannen wird“, erklärt Gregor Voigt, Geschäftsführer von Toogethr Deutschland, „und dass die Erwartung vieler Unternehmen von künftig mehr Home-Office-Arbeit scheinbar etwas überschätzt sind. Die Menschen möchten wieder überwiegend im gewohnten Büro arbeiten und deutlich weniger im Home-Office.“

„Einer der dramatischsten Befunde ist, dass dabei deutlich weniger als Vor-Corona für den Arbeitsweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln planen“, so der Logistik- und Supply-Chain-Experte weiter. „Und das, obwohl mehr als ein Fünftel mit Parkplatzproblemen am Arbeitsort rechnet, weshalb sich viele hier eine Unterstützung durch den Arbeitgeber wünschen.“

„Doch es gibt auch erfreuliche Entwicklungen. Etwa dass sich fast genauso viele auch eine Unterstützung des Fahrradfahrens durch die Arbeitgeber wünschen“, hebt Voigt abschließend hervor.

Studien-Design

Die Studie wurde vom 2. bis 8. November 2020 durch das Marktforschungsunternehmen Totta über eine Live-Befragung im Internet durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 547 Pendler aus München.

Über die Toogethr Germany GmbH

Toogethr ist ein Startup für Mobilitätsdienstleistungen. Um berufliches Pendeln angenehmer, effizienter und nachhaltiger zu machen, setzt Toogethr derzeit drei unterschiedliche, integrierbare Lösungen ein. Diese Produkte richten sich vor allem an Unternehmen, die ihren Mitarbeiter das Pendeln erleichtern möchten, sowie Projektentwickler und die Betreiber von Gewerbeimmobilien, die die Attraktivität ihrer Angebote steigern wollen.

Die drei Lösungen können einzeln implementiert oder in Kombination eingesetzt werden. Als integriertes Paket entfalten sie ihre optimale Wirkung bei der Reduktion von Stau-Zeiten, Parkraumkosten und der des CO2-Ausstoßes.

Toogethr hat seinen Stammsitz in Utrecht. Organisationen wie Danone, Shell, Tata Steel, DOW, die Gemeinde Nimwegen, das Universitätsklinikum Radboud UMC, der Flughafen Schiphol, die belgische Thomas-More-Hochschule und Siemens zählen bereits zu seinen Auftraggebern.

Mehr Informationen auf Deutsch unter https://www.toogethr.com/de/home

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Markus Drewes
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