Wenn alle Beteiligten aus Gesellschaft und Wirtschaft an einem Strang ziehen und ihre Expertise zusammenbringen, kann dies wie folgt aussehen: Das Spritzguss-Unternehmen 1st Mould stellt Gestelle her, die Firma Bleher aus Süddeutschland produziert Visierfolien, die Potsdamer Druckerei Rüss druckt Beipackzettel und InstaFreight übernimmt die Transporte.
Die Idee und Organisation der Gesichtsvisiere kommt vom Netzwerk der offenen Werkstätten Brandenburg, zu dem auch der Wissenschaftsladen Potsdam zählt. Von der Idee bis zum ersten Prototypen aus einem 3D-Drucker vergingen nur wenige Tage. Die große Nachfrage nach den kostenfreien Visieren erforderte bald den Ausbau der Produktion, sodass der Kontakt zu 1st Mould, Bleher, Rüss, InstaFreight und anderen entstand. Die 24.000 Gesichtsvisiere für den aus der Corona-Krise resultierenden großen Bedarf an Schutzausrüstungen unterstützen den medizinischen Bereich in einer kritischen Phase, in der etablierte Hersteller an ihre Fertigungsgrenzen stoßen. Für die nahe Zukunft ist auch ein Einsatz der Visiere in Schulen denkbar, beispielsweise bei der Durchführung der Abiturprüfungen.
Benötigt wird das Produkt vor allem bei Personen, die Abstriche zur Untersuchung des Coronavirus durchführen oder engen Kontakt zu Patienten haben, wie es zum Beispiel bei Zahnärzten der Fall ist. Beim ausschließlichen Tragen eines FFP3-Mundschutzes kann eine Tröpfcheninfektion dennoch über die Schleimhäute der Augen erfolgen. Die Gesichtsvisiere werden über dem Mundschutz getragen und stellen eine zusätzliche Absicherung dar.
Am vergangenen Mittwoch organisierte InstaFreight kostenfrei den Transport der Visierfolien für die weitere Verarbeitung vom süddeutschen Ditzingen-Heimerdingen in die Landeshauptstadt Brandenburgs. „Wenn wir von Initiativen wie diesen hören, unterstützen wir natürlich gerne. Die Anfrage für den Transport erreichte uns kurzfristig, da die Folien schneller als geplant zur Abholung bereitstanden. Uns gelang es, die Lkw bereits am Folgetag auf die Straße zu schicken”, sagt Philipp Ortwein, Co-Founder und Managing Director InstaFreight. Martin Koll, Sprecher des Vereins, ergänzt: “In Zeiten des Coronavirus braucht es offen agierende Unternehmen, die pragmatisch denken und einfach mitmachen. Da InstaFreight kurzfristig und flexibel Transportkapazitäten zur Verfügung stellte, konnten wir die Gesichtsvisiere schon zwei Tage früher dort verteilen, wo sie dringend gebraucht werden und damit hoffentlich weitere Neuinfizierungen vermeiden.” Weitere Transporte sind bereits im Gespräch, sollte die Nachfrage weiter steigen, so die Partner dieser Hilfsaktion unisono.
Medizinisches Personal, das die Gesichtsvisiere benötigt, kann sich für die Kontaktanbahnung an das Netzwerk offener Werkstätten Brandenburg wenden (www.now-bb.de/help). Die Initiative bleibt, um die Gesichtsvisiere weiterhin kostenfrei verteilen zu können, auf Spenden angewiesen. Eine Spendenbescheinigung wird dabei auf Nachfrage ausgestellt.
Über Wissenschaftsladen Potsdam
Der Potsdamer Verein öffnet seit neun Jahren Räume für innovative Köpfe und führt Citizen-Science-Projekte durch. Mit der offenen Erfinder- und Prototyping-Werkstatt "machBar" sowie dem DIY-Biolabor "bioPunk.kitchen" stellt er eine einzigartige Infrastruktur bereit. Veranstaltungen wie Repair-Café, 3D-Druck-Workshops und Barcamps zu unterschiedlichsten Themen werden durchgeführt. Ziel ist es, dabei immer allen den Zugang zu Technologien und Maschinen zu ermöglichen.
Gemeinsam mit ähnlichen Initiativen gehört er zu den Initiatoren des Netzwerks offener Werkstätten Brandenburg. Die verteilte Visierentwicklung und Produktion zeigt nun die Schlagkraft solch einer zivilgesellschaftlichen Vernetzung.
InstaFreight ist die führende digitale Spedition für Straßenfracht in Europa. Das 2016 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter europaweit und führt monatlich mehre Tausend Transporte durch. InstaFreight vereint in einer digitalen Plattform den Laderaum von mehr als 12.000 Frachtunternehmen und ermöglicht Verladern den Zugriff auf diese Kapazitäten. Dank digitaler Innovationen schafft das Start-up mit Hauptsitz in Berlin Transparenz und Effizienz im Transportprozess.
Verladern bietet InstaFreight eine digitale End-to-End-Lösung für ihre Verkehre. Dies reicht von der Quotierung über Buchung und Track & Trace inklusive automatischen Benachrichtigungen bis hin zum digitalen Dokumentenmanagement. Somit profitieren Verlader von effizienten Prozessen, die Zeit und Kosten sparen, und einer stets einsehbaren Supply Chain. Frachtführer können mit InstaFreight die digitalen Bedürfnisse der Verlader erfüllen, ihre Auslastung optimieren und werden bei attraktiven Frachtraten schneller bezahlt. Weitere Informationen finden Sie auf www.instafreight.com.
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