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Freizeittourismus schwächelt in Bonn/Rhein-Sieg

Für das Tourismusgewerbe im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg scheint aktuell nicht immer die Sonne. Mit einem Geschäftsklimaindex von 95,3 Punkten liegt die Branche deutlich unter der Gesamtwirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg (121 Punkte). Das hat die aktuelle Tourismusumfrage ergeben, an der sich über 130 Unternehmen beteiligt haben. Für die kommenden Monate erwarten nur 18 Prozent der Unternehmen eine günstigere Geschäftsentwicklung. In der Vorumfrage zum Herbst 2018 waren es 25 Prozent. Rund 27 Prozent befürchten Einbußen. „Viele Betriebe erwarten im Sommer ein eher ruhiges Geschäft, weil dann auch deutlich weniger Kongresse stattfinden“, sagt IHK-Geschäftsführer Professor Dr. Stephan Wimmers: „Ein Dauerthema bleibt auch die schwächere Auslastung an den Wochenenden, die sich infolge zusätzlich geschaffener Hotelbetten weiter verschlechtern könnte.“

In der Region Bonn/Rhein-Sieg sind die Übernachtungszahlen im 1. Quartal 2019 zwar positiv, jedoch ist bei insgesamt 41 Prozent der befragten Gastbetriebe die Auslastung gesunken. Nur noch 34 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Lage derzeit als gut, 44 Prozent beurteilen sie als befriedigend und immerhin 22 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Lage als schlecht. „Im Herbst 2018 war die Lage nicht zuletzt wegen des guten Wetters und der daraus entstandenen kurzfristigen Nachfrage in der Region zufriedenstellend. Auch fanden viele Kongresse wie z. B. der Deutsche Tourismustag in Bonn statt“, sagt IHK-Tourismusexperte Till Bornstedt. Für die IHK ist deshalb die weitere Stärkung des Freizeittourismus in der Region wichtig. Zusätzliche Impulse erwartet sich die IHK hier vom Beethovenjahr 2020.

In den Arbeitskosten sieht aktuell die Hälfte der Betriebe hohe Risiken. Der Mindestlohn und die damit verbundenen Auflagen erschweren es den Unternehmen weiterhin, ihre Kosten zu stabilisieren. Aufgrund des harten Preiswettbewerbs können Kostensteigerungen nicht oder nur bedingt an die Kunden weiter gegeben werden. Mit Blick auf die Risiken für die Geschäftsentwicklung nennen 46 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel. Bornstedt: „In der Region ist es schwer, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Der Wohnungsmarkt erlaubt es vielen Angestellten nicht, betriebsnah zu wohnen und stattdessen müssen sie einpendeln. Das verringert die Attraktivität einer Beschäftigung im Tourismusgewerbe.“

Weiter nennen die Unternehmen (45 Prozent) die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Risiko. Bereits jetzt spüren einige Unternehmen die nachlassende Konjunktur. Damit droht auch eine nachlassende Häufigkeit von beruflich und privat bedingten Reisen. Nicht unerheblich sind für 37 Prozent der befragten Unternehmen auch die Risiken, die sich aus Steigerungen von Energiepreisen sowie Lebensmittel- und Rohstoffpreisen ergeben.

 

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