Gerade im Wärmemarkt, der gut die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland ausmacht, wird die besondere Rolle der Bioenergie offensichtlich: 11,8% beträgt bereits der Anteil der klimafreundlichen Wärme aus biogenen Quellen in 2016 und damit 88% aller erneuerbaren Energien. Doch auch beim Stromverbrauch ist die Bioenergie mit 8,6% nach der Windkraft der zweitgrößte Produzent erneuerbaren Stroms. Mit einem Marktanteil von 4,6% im Verkehrssektor stellen Biokraftstoffe knapp 90% aller erneuerbaren Energien und damit die tragende Säule für eine klimafreundliche Mobilität. Ohne die Bioenergie wären in 2016 so insgesamt ca. 64 Millionen Tonnen mehr klimaschädlicher Treibhausgase emittiert worden.
Die Bioenergie ist jedoch auch ein enormer Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Die Vorteile der Bioenergie ist ihre enorme Flexibilität, denn sie kann nicht nur zur Strom-, Wärme- oder Biokraftstoffproduktion eingesetzt werden, sondern steht auch wetterunabhängig jederzeit zur Verfügung. Die Nutzung der heimischen Biomassen ersetzt Importe fossiler Energieträger und trägt so spürbar zur Erhöhung der Energieversorgungssicherheit bei. Doch gehen von ihr auch enorme Wirtschaftsimpulse durch die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, die Stärkung vor allem klein und mittelständischer Unternehmen und die Belebung des ländlichen Raumes aus. In 2016 betrugen diese ca. 10,5 Mrd. Euro[ii], mehr als 113.000 Beschäftige[iii] finden so in Deutschland durch die Bioenergie Arbeit. Die Bioenergie ist ein Job- und Konjunkturmotor im ländlichen Raum.
Sprechen diese Zahlen bereits für sich, könnte der Anteil der Bioenergie am Primärenergieverbrauch durch konsequente Mobilisierung des nachhaltig verfügbaren Potenzials von derzeit etwas mehr als 7 Prozent bis 2050 auf das Vierfache gesteigert werden[iv] – mit entsprechenden Wirkungen für mehr Klimaschutz, mehr Beschäftigung und Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Auch in Europa ist die Bioenergie der Pfeiler der Energiewende. So feierte die EU nur knapp vor Deutschland am 21.11. bereits ihren „EU Bioenergy Day“. 41 Tage lang könnte demnach die EU ihren Energiebedarf nach aktuellem Stand ausschließlich über biogene Energieträger decken. Einzelne
Mitgliedsstaaten wie Schweden (132 Tage), Finnland (121 Tage) oder Lettland (112 Tage) sind dabei schon deutlich weiter. Die Platzierung Deutschland im Mittelfeld der EU Mitgliedsstaaten offenbart das Steigerungspotenzial, dass es hier zu Land zu heben gilt.
Weitere Informationen zum EU Bioenergie-Tag und beispielhaften Leuchtturmprojekten unter: EuropeanBioenergyDay
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