Die eigene Muttersprache beherrscht jeder Mensch stets besser als jede noch so gut in Schule, Studium und bei Auslandsaufenthalten erworbene Fremdsprache. (Eine Ausnahme bilden unter geeigneten Umständen bilingual aufgewachsene Menschen.)
Man denke nur daran, dass fast jeder, der eine Fremdsprache erlernt, irgendwann sagt: "Ich kann die Sprache noch nicht so gut sprechen, aber ich verstehe sie wesentlich besser." Die Ursache dafür liegt im Unterschied zwischen dem passiven und dem aktiven Wortschatz.
Virtuose Sprachbeherrschung als Muttersprachler ist auch wichtig, wenn Übersetzungen für spezielle Zielgruppen vorgenommen werden sollen. Fach- und auch Szenebegriffe finden sich oft in keinem gedruckten oder im Internet verfügbaren Wörterbuch.
Eine Unmenge von Fein- und Eigenheiten gibt es in jeder Sprache, die sich jemand, der die Sprache erst im Laufe seines Lebens (und nicht von klein auf an) erlernt, nur schwer aneignen kann: Rotwelsch und andere Gruppensprachen, Schimpfwörter, regionale Redewendungen, Slangausdrücke, Dialekte und sprachliche Moden. Jemand, der mit dieser Sprache und in dieser Kultur aufgewachsen ist, kann als Übersetzer die notwendige Qualität liefern. Ein Nichtmuttersprachler kann das in der Regel nicht.
Auch der ausgebildete und langjährig erfahrene Übersetzer kann in der Muttersprache besser "zwischen den Zeilen" lesen, Subtexte und unterschwellige Bedeutungen im Kontext der Herkunftslandkultur erfassen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur bei Literaturübersetzungen sondern auch in der Werbung wichtig, denn hier sollen oft Botschaften jenseits der reinen Wortbedeutung transportiert werden, spielt man mit Worten oder schöpft kreativ neue Begriffe außerhalb der Alltags- oder Fachsprache.
Warum ist das Muttersprachenprinzip dennoch allein nicht ausreichend?
Durch das Muttersprachenprinzip wird eine stilistisch sowie grammatikalisch und orthographisch korrekte Übersetzung gewährleistet. Anschließend muss die Übersetzung von einem Übersetzer, in dessen Muttersprache der Ausgangstext verfasst ist, Korrektur gelesen werden. Damit wird überprüft, ob die Übersetzung in vollem Umfang inhaltlich korrekt ist, der Ausgangstext in allen seinen Nuancen erfasst wurde. Natürlich kann die Reihenfolge im Übersetzungsprozess hierbei auch umgekehrt sein.
Fazit: Eine gute Übersetzung kann in der Regel nicht das Produkt nur eines Übersetzers sein. Mindestens zwei Fachübersetzer sind für den optimalen Übersetzungsprozess Voraussetzung. Und das kann ein professionelles Übersetzungsunternehmen bieten.
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