Millionen Menschen sterben jedes Jahr an so genannten „nosokomialen“ Infektionen, die sie sich in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen zuziehen. Die von Professor Pittet geleitete WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care“ nimmt für sich in Anspruch, fünf bis acht Millionen Menschen pro Jahr das Leben zu retten. Unter dem Motto „SAVE LIVES: Clean Your Hands“ habe sie sich die verbesserter Händehygiene als eine zentrale Forderung auf die Fahnen geschrieben, heißt es in der Pressemitteilung der Robert-Koch-Stiftung. In mehr als 50 Ländern gibt es mittlerweile nationale Kampagnen wie „Aktion Saubere Hände", „Mission Mains Propres“ oder „STOP! Clean your hands“. Fast 20.000 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen aus 177 Ländern oder Regionen – von A (wie Afghanistan) bis Z (wie Zimbabwe) – haben sich als registrierte Teilnehmer verpflichtet, die konsequente Händedesinfektion in den klinischen Alltag fest zu integrieren.
„Wir zeichnen heute einen echten Pionier der großflächigen epidemiologischen Forschung und besonders der Handhygiene aus, die er seit 2005 nach dem Genfer Modell in die Welt getragen hat“ machte Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun, Vorsitzender des B. Braun-Aufsichtsrates, in seinem Grußwort auf der Preisverleihung deutlich. „Ein besonderer Applaus gilt seinem Lebenswerk und die dadurch weltweit erreichte Leistungsverbesserung in der Medizin im Kampf gegen Pandemien und infektiöse Erkrankungen“, so Braun weiter.
„Wir müssen uns jedoch auch mit Nachdruck den aktuellen Herausforderungen in der Hygieneforschung stellen,“ macht Braun deutlich. Änderungen des Lebensstils, Umwelteinflüsse, schnelle Urbanisierung, veränderte Ernährungsweise und Anwendung von Antibiotika ließen nach neuesten Forschungen tiefgreifende Auswirkungen auf das menschliche Mikrobiom (die Gesamtheit aller den Menschen besiedelnden Mikroorganismen) vermuten. „Nach allem, was wie heute wissen, kommt den Mikrobiomen bei der Vermeidung von Infektionskrankheiten und Allergien eine wichtige Rolle zu.“
Für B. Braun hat die Optimierung von Hygiene- und Sicherheitsstandards hohe Priorität. „Die Folgen von Krankenhauskeimen können verheerend sein, umso wichtiger sind das Streben nach optimaler Hygiene und der Schutz vor Infektionen. B. Braun engagiert sich schon lange auf diesem Feld – mit eigenen Produkten und Services sowie in Initiativen zur Gestaltung und Verbesserung von Hygiene- und Sicherheitsstandards“, berichtete auch Prof. Dr. Alexander Schachtrupp, Leiter im Bereich Medizin und Wissenschaft bei B. Braun und Teilnehmer der Jurysitzung.
Über den Preis
In Deutschland erkranken jährlich ca. 500.000 Patienten an Krankenhaus-infektionen. Diese Zahl weist darauf hin, dass die Hochleistungsmedizin an ihre Grenzen gestoßen ist. Die Verbesserung der Umsetzung krankenhaushygienischer Maßnahmen und die Entwicklung neuer Strategien zur Therapie und Prävention von nosokomialen Infektionen sind daher dringend erforderlich. Deshalb hat die Robert-Koch-Stiftung 2013 den „Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“ ins Leben gerufen. Ziel des Preises ist, beispielhafte Leistungen auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und der Infektionsprävention sichtbar zu machen. Der Preis soll als Ansporn dienen, durch neue wissenschaftliche und anwendungsorientierte Projekte den Hygienestandard in unseren Krankenhäusern zu verbessern. Vorgesehen ist, den Preis zukünftig auch im Europäischen Rahmen zu vergeben.
60.000 B. Braun-Mitarbeiter in 64 Ländern teilen täglich ihr Wissen mit Kollegen und Kunden. Die so entstehenden Innovationen helfen, Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen zu verbessern und die Sicherheit von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal zu erhöhen. 2016 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,5 Mrd. Euro.
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