Für eine Prognoserevision sprechen nach Auffassung der VDMA-Volkswirte im Wesentlichen drei Gründe: Erstens ist der Auftragseingang vor allem aus den Euro-Partnerländern in den ersten fünf Monaten des Jahres deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zweitens gibt es berechtigte Hoffnungen, dass das Inlandsgeschäft stärker anzieht als bisher prognostiziert. „Die Kunden im Verarbeitenden Gewerbe sind weiter optimistisch gestimmt, die Kapazitäten sind gut ausgelastet, und es gibt Nachholbedarfe beim Investieren und Modernisieren“, erläutert Wiechers. Drittens entwickeln sich die Geschäfte mit Asien – vor allem in China – deutlich besser als erwartet. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres haben die Maschinenexporte aus Deutschland nach China um 15 Prozent zugelegt.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in wichtigen Kundenländern – insbesondere die USA und das Vereinigte Königreich – sieht der Maschinenbauverband gleichwohl noch Risiken auf dem Weg zu einem Wachstum von 3 Prozent. „Das Umfeld, in dem wir uns bewegen, ist nach wie vor fragil“, mahnt der VDMA-Chefvolkswirt.
Zweistellige Zuwächse der Bestellungen im Mai
Im Mai stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um real 23 Prozent zum Vorjahr. Die Aufträge aus den Euro-Partnerländern konnten den guten Trend der vergangenen Monate mit einem Plus von 34 Prozent noch weiter ausbauen. Die Nachfrage aus den Nicht-Euroländern (plus 20 Prozent) legte erstmals in diesem Jahr mit einer zweistelligen Wachstumsrate zu. Im Inland wurde im Mai ebenfalls ein erfreuliches Orderwachstum von 5 Prozent erzielt.
Im Dreimonatsvergleich März bis Mai legte der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau um real 4 Prozent zum Vorjahr zu. Die Bestellungen aus dem Ausland erhöhten sich um 4 Prozent, wobei die Euro-Partnerländer ein Plus von 23 Prozent verbuchten, während für die Nicht-Euroländer noch ein Minus von 1 Prozent zu Buche schlug. Im Inland wurde ein Plus von 2 Prozent erzielt
Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist der Maschinenbau größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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