Attraktiver Standort
Elmshorn vor den Toren Hamburgs ist ein attraktiver Wohnstandort: Neben der guten Verkehrsanbindung an die Metropole zeichnet sich die Stadt in Schleswig-Holstein vor allem durch ihre Nähe zur Natur aus. Ein Stück Lebensqualität, das heutzutage immer mehr Menschen zu schätzen wissen. Dementsprechend herrscht eine große Nachfrage nach Wohnraum. Auch die Baugenossenschaft ADLERSHORST, eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften im nördlichen Speckgürtel Hamburgs, investiert Millionen in den Standort Elmshorn und gehört mit einem Bestand von etwa 1.500 Wohnungen zu den größten Vermietern der Stadt.
Günstigen Wohnraum erhalten
Zu den Investitionsobjekten gehört auch das Quartier Westerstraße/Klostersande/Reichenstraße mit 74 Mietwohnungen, das in den 1970er Jahren mit öffentlichen Fördergeldern erbaut wurde. Direkt an einer Hauptstraße gelegen, unweit der Trabrennbahn und des Flusses Krückau, prägt der größte Gebäudekomplex des Quartiers mit zwei bis vier Stockwerken die Gegend. Der Wohnkomplex besteht aus acht vor- und zurückkragenden Gebäudeteilen.
Die Fassaden waren sehr verwittert, veralgt und nicht mehr ansehnlich, außerdem energetisch sowie gestalterisch nicht mehr zeitgemäß. Gründe genug, eine Modernisierung durchzuführen. Außerdem kam hinzu: Die Belegungsbindung lief nach 35 Jahren aus. Mit einem gemeinsam entwickelten Finanzierungsinstrument der Investitionsbank Schleswig-Holstein „prolongierte“ ADLERSHORST die günstigen Fördermieten für Mitglieder, die auf niedrige Nutzungsentgelte angewiesen sind. „Voraussetzung für so eine Prolongation ist, dass die Wohnungen vorgegebene energetische Richtlinien erfüllen“, erklärt Reinhard Herden, technischer Leiter der ADLERSHORST Baugenossenschaft.
Warme Perspektiven
„Damit die gesetzlich vorgeschriebenen energetischen Standards erfüllt werden konnten, investierte ADLERSHORST 4,2 Millionen Euro, um die Wohngebäude einer umfangreichen Modernisierung zu unterziehen“, erklärt Herden weiter und benennt mit der Fassadendämmung die zentrale Maßnahme. Der Malerbetrieb Hans-Jürgen Rath aus Schenefeld bei Itzehoe übernahm diese Arbeiten. „Insgesamt haben wir 4.050 Quadratmeter bearbeitet“, erklärt Hans-Wilhelm Hövermann, Fachbauleiter des ausführenden Malerbetriebs. „Nachdem wir die zum Teil vorhandene Vorhangfassade entfernt hatten, mussten wir die Vormauerziegelaußenwände bis zu drei Zentimeter mit unterschiedlich starken Dämmplatten aus Polystyrol ausgleichen“, erläutert der Bauleiter des Objekts weiter. Hauptdämmplatte war die 160 Millimeter starke Capatect-Dalmatiner-Fassadendämmplatte, die mit Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190 geklebt und armiert wurde. Die Dämmplatten haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,034 W/(M.K.) nach DIN 4108. Es folgte ein Auftrag von Capatect Mineral-Leichtputz oder von Sylitol Fassadenputz, beide als Kratzputz in zwei Millimeter Stärke ausgeführt. Der abschließende cremefarbene Anstrich erfolgte zweimal mit Muresko Silacryl.
Zarte Akzente auf kontrastreicher Fassade
Mit der Dämmung war der Grundstein für eine neue Gestaltung gelegt und Diplom Industriedesigner Pasquale De Gennaro vom Caparol FarbDesignStudio lieferte den Entwurf. „Aufgrund der Lage des Objekts an einer großen Hauptstraße war es dem Bauherrn wichtig, dass es einen repräsentativen, ansprechenden Charakter bekommt. Dies sollte mit Hilfe eines Materialwechsels geschehen: Wir nutzten also nicht nur Farbe, sondern auch den exklusiven, ganz modernen Meldorfer Flachverblender Kopenhagen und Glasmosaiksteine“, erklärt De Gennaro. Die im Sockel- und Eingangsbereich eingesetzten anthrazitfarbenen Flachverblender geben dem Gebäude nicht nur eine haltende Struktur, sie bilden auch einen edlen Kontrast zum cremefarbenen Fassadenton. Die partiell zwischen den Fenstern und im Eingangsbereich als schmale Felder eingesetzte Glasmosaike setzen in den Farbtönen rot, gelb, blau, weiß und grün belebende Akzente ohne in den Vordergrund zu treten. „Jedem Gebäude ist eine Farbe zugewiesen, die sich auch im Eingangsbereich findet. Dies bringt Bezug und Orientierung zwischen den Gebäuden“, führt De Gennaro weiter aus.
Besondere Anforderungen
Aufträge zur Fassadengestaltung mit Glasmosaiksteinen kommen im Malerbetrieb Hans-Jürgen Rath eher selten vor. An diesem Objekt verarbeiteten die Handwerker insgesamt 350 Quadratmeter Glasmosaiksteine – mit besonderen Anforderungen: „Damit die Fassade das Gewicht der Glasmosaiksteine tragen kann, haben wir nach Verklebung von Dämmplatten und Armierung durch das Gewebe gedübelt. Außerdem war der Klebeanteil auf den Dämmplatten selbst höher und die Armierung von mindestens sechs Millimeter Stärke dicker als gewöhnlich“, erklärt Hövermann. Es folgte das Einarbeiten von Edelstahlabschlussschienen, die die Glasmosaikflächen oben und unten begrenzen. Nach ausreichender Trocknung der Gewebearmierungsschicht wurde der Capatect Ceratherm Verlegemörtel zur Verklebung der Glasmosaiksteine aufgetragen. Die Glasmosaiksteine befanden sich auf einer Folie, die die Handwerker in den Mörtel drückten und nach der Verklebung abzogen. Abschließend erfolgte die Verfugung im Schlämmverfahren mit Capatect Ceratherm Fugenschlämme in Titangrau, die Versiegelung der Randfugen sowie die Positionierung der Putzabschlussprofile an den Seiten. „Es war eine Herausforderung, die Steine an den Rändern so zu schneiden, dass sie nicht splitterten oder faserten. Dafür war das richtige Schneidewerkzeug wichtig, wir haben herkömmliche Fliesenschneider benutzt“, erinnert sich Hövermann.
Im Gegensatz dazu gehört die Verarbeitung von Flachverblendern zum Alltagsgeschäft des Malerbetriebs Rath: Die auf insgesamt 630 Quadratmeter verarbeiteten Flachverblender wurden auf die putzgrundierte Armierung geklebt und mittels Pinselstrich verfugt.
Glänzendes Ergebnis
Nach einer achtmonatigen Bauphase, in der Wert darauf gelegt wurde, die Mieter so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, war die Modernisierung abgeschlossen. Derartige Maßnahmen – zusätzlich wurden auch die Balkone modernisiert, die Treppenhäuser und das Wohnumfeld neu gestaltet – sorgen normalerweise für steigende Mieten. ADLERSHORST ist es hier jedoch gelungen, die Fördermieten für weitere 15 Jahre zu verlängern. So können die Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein in den modernisierten Häusern weiterhin günstig leben. „Ein weiterer positiver Nebeneffekt bei dieser Modernisierung ist auch, dass durch die Dämmmaßnahmen mit Energieeinsparungen bei der Wärmeversorgung von 35 bis 50 Prozent zu rechnen ist“, erklärt Uwe Wirries, Vorstandssprecher der Baugenossenschaft ADLERSHORST, stolz. Denn neben den Außenwände wurden auch zum Teil die Dächer neu gedämmt sowie wärmeisolierende Fenster eingesetzt.
Neben der modernen und edlen Fassadengestaltung, deren Glasmosaike im Sonnenlicht glänzen, ist die Modernisierung auch energetisch gelungen und hat sich für die Mieter in jeder Hinsicht gelohnt.
Alexandra Nyseth
Bautafel:
Objekt: Quartier Westerstraße, Klostersande, Reichenstraße in Elmshorn
Bauherr: ADLERSHORST Baugenossenschaft eG
Bauleitung: Christoph Schwarz, ADLERSHORST Baugenossenschaft eG
Planung:
- Bauantragsverfahren: Ingenieurbüro Nagel, Marne
- Haustechnikplanung (hydraulischer Abgleich): M&S Beratende Ingenieure, Henstedt-Ulzburg
- brandschutztechnische Begleitung: Ingenieurbüro Nagel, Marne
Verarbeiter: Hans-Jürgen Rath GmbH Malereibetrieb, Schenefeld bei Itzehoe
Bauzeit: April bis November 2016
Farbkonzept: Dipl. Industriedesigner (FH) Pasquale De Gennaro, Caparol FarbDesignStudio
Caparol-Außendienst: Stephan Matthes, Peter Neumann
Verwendete Produkte
- Capatect System PRO mineralisch
- Muresko SilaCryl
- Capatect Ceratherm Verlegemörtel
- Capatect Ceratherm Fugenschlämme
- Meldorfer Flachverblender Kopenhagen
Farbtöne
Fassade: 3D Ginster 20
Treppenhäuser, Sockel: Meldorfer Falchverbländer, Exklusiv „Kopenhagen“
Rücksprünge, Untersichten: 3D Hellweiß
Akzentflächen: Glasmosaic: Delta Elements T102, RY01, KD02, SBE, KD05, GR13
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