„Das Vernetzen beginnt mit der Forschung“, unterstrich Rauen. „Die Ergebnisse öffentlicher Forschungsförderung müssen in die Breite der Anwender kommen“. Transferplattformen seien dafür das Instrument der Wahl. Weiter gelte es, die Industrielle Gemeinschaftsforschung zu stärken und auch für Industrie 4.0 nutzbar zu machen. Industrie 4.0 sei ein Lernprozess, der auch noch viel Forschung mit sich bringt, die nicht in staatliche Förderprogramme passt. „Das ist die Stärke der steuerlichen Forschungsförderung, die endlich kommen muss“.
„Wir brauchen Mitarbeiter, die aus virtuellen reale Welten machen“, hob Rauen zudem hervor. Gerade für viele Mittelständler sei das eine besondere Herausforderung. „Das 10-Punkte-Papier benennt eine wichtige Stellschraube: eine Investitionsoffensive für Berufsschulen, die sich vielerorts in einem erbärmlichen Zustand befinden. Mit unserer eigenen Nachwuchsstiftung Maschinenbau helfen wir, Industrie 4.0 zu lehren.“ Industrie 4.0 sei eine europäische Gestaltungsaufgabe ersten Ranges. Nur hier könne der Rechtsrahmen sinnvoll geregelt werden. „Industrielle Wertschöpfungsketten scheren sich nicht um Grenzen“, betonte Rauen. „Ein Flickenteppich nationalstaatlicher Regelungen hilft nicht weiter.“
Notwendig wäre eine Vernetzung auch im globalen Maßstab. Wichtige Grundlage für die erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 und zugleich zentrale Herausforderung sei der herstellerunabhängige Austausch von Daten durch die Festlegung einheitlicher Schnittstellen in der Produktion. Hierfür etabliere sich zunehmend der Standard OPC UA. Für neue Geschäftsmodelle wie Predictive Maintenance werde ein standardisiertes Vokabular gebraucht. „Das babylonische Sprachgewirr muss überwunden werden. OPC UA ist eine Chance für die schnelle Umsetzung von neuen Kundenanforderungen und von neuen Mehrwertdiensten.“
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