Künftig lautet in der EU, in Norwegen, Island und Liechtenstein das Motto „Roam like at home“, frei übersetzt: Bei Reisen in diese Länder gelten die gleichen Regeln und Tarife wie zu Hause. Wer also beispielsweise eine Allnet-Flatrate mit einem Gigabyte Datenvolumen besitzt, kann diese auch im EU-Ausland ohne Mehrkosten nutzen.
In der Schweiz gelten die EU-Roaming-Preise aber nicht, weil es darüber keine Abkommen gibt. „Dennoch zählen einige Provider die Schweiz bei ihren Angeboten zur EU, etwa die Telekom“, erklärt Urs Mansmann, Redakteur beim Computermagazin c’t. „Bei anderen Providern ist die Schweiz je nach Tarif oder Option mal drin, mal nicht. Hier hilft nur, sich die Bedingungen genau anzuschauen, will man längere Telefonate in der Schweiz führen.“
Mansmann mahnt auch zur Vorsicht vor vermeintlichen Schnäppchen: So hat der Provider Drillisch eine Methode gefunden, die beim Anbieter entstehenden Roaming-Kosten komplett zu vermeiden, und bietet bei einigen Marken günstigere „nationale“ Tarife an, die Roaming von vorneherein ausschließen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. „Grundsätzlich sind solche Tarife nicht unfair: Kunden, die niemals ins Ausland fahren, können so ein paar Euro im Monat sparen“, sagt Mansmann. „Aber auch nur für diesen kleinen Nutzerkreis sind diese Tarife attraktiv.“
Genau hinsehen sollte man bei Tarifoptionen, bei denen Nutzer mit ihrem Provider eine Abweichung von den regulierten EU-Roaming-Preisen vereinbart haben. „Die Anbieter waren in den vergangenen Jahren sehr aktiv, den Kunden Tarife anzudienen, in denen andere als die EU-regulierten Preise galten, beispielsweise Gebühren pro Telefonat statt pro Minute oder Tarife mit freiem Datenvolumen“, sagt Mansmann. Bei älteren Verträgen sollte man deshalb prüfen, welche Optionen man gebucht hat und ob diese sich noch lohnen.
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