Seit 2012 haben sich Exporte der deutschen Maschinenbauer nach Russland mehr als halbiert, im vergangenen Jahr sanken sie abermals um 6,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit ist das Land von einst Platz 4 inzwischen auf Platz 11 der Exportrangliste abgerutscht. Allerdings gehen nur noch 9 Prozent der befragten Unternehmen von weiter sinkenden Umsätzen aus. „In den mittelfristigen Planungen zeigt sich ebenfalls Optimismus. Das Engagement bei Investitionen hat zugenommen, 13 Prozent der befragten Firmen unterhält inzwischen eine Produktion oder eine Montage in Russland. Das sind fast doppelt so viele wie in der vorhergehenden Umfrage im Jahr 2015", erläutert Monika Hollacher, Russland-Expertin des VDMA. Und laut Umfrage soll dieser Wert bis 2020 auf 20 Prozent steigen. Allerdings wird hier insbesondere der Mangel an verlässlichen Rahmenbedingungen als große Hürde gesehen. 71 Prozent der befragten Unternehmen sehen diesen Faktor als entscheidungsrelevant, aber nur 3 Prozent sehen verlässliche Rahmenbedingungen derzeit als gegeben in Russland.
Chinesen werden dominierender Wettbewerber
Während die deutschen Hersteller noch auf einen deutlichen Aufschwung ihres Russlandgeschäfts warten, sind die chinesischen Wettbewerber schon auf dem Vormarsch. Litten chinesische Unternehmen im Jahr 2015 ebenso kräftig wie die Firmen aus dem Westen unter der Wirtschaftskrise, hat sich dieses Bild inzwischen gewandelt. Im vergangenen Jahr exportierte China laut eigener Statistik Maschinen und Anlagen für umgerechnet 4,9 Milliarden Euro nach Russland. „Damit überflügelten sie erstmals das Volumen der deutschen Maschinenexporte", sagt Hollacher. „Die zunehmende Orientierung der russischen Kunden nach China belastet viele deutsche Maschinenbauer. Chinesische Lieferanten sind derzeit klar im Vorteil, sie müssen auf keinerlei Sanktionen Rücksicht nehmen und bringen ihre Finanzierung gleich mit", ergänzt sie.
Die Maschinenbauer aus Deutschland kämpfen dagegen immer noch mit vielen Hürden. Fast jedes dritte befragte Unternehmen nennt hier die Sanktionen und die daraus entstandenen Folgewirkungen wie zu lange Genehmigungsverfahren, Probleme bei den Ersatzteillieferungen oder die allgemeine Verunsicherung durch das Embargo.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt mehr als 3200 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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