Im Folgenden werden Gründe und Glaubenssätze beschrieben, warum Unternehmen immer wieder Probleme beim Umgang mit Wissen haben und sich mit Lösungskonzepten schwer tun.
1. Keine klare Vorstellung und Zielsetzung
Der Grund Nummer eins ist, dass nicht klar ist, was „Wissensmanagement“ bedeutet.
Viele packen das Thema zu theoretisch, zu akademisch und auch manchmal zu philosophisch an und vergessen, dass es einen betriebswirtschaftlichen Nutzen und Ergebnisse im Unternehmen bringen muss.
Das Verständnis über den Zusammenhang von Unternehmensstrategie, heutige und zukünftige Anforderungen und daraus resultierenden Geschäftsprozesse ist für ein erfolgreiches Wissensmanagement die Grundvoraussetzung. Hier kommen mehrere Kompetenzen ins Spiel: betriebswirtschaftliche Komponenten zur Unternehmensstrategieentwicklung, Prozessmanagement und Qualitätsmanagement, die IT-Komponente und die Organisationsentwicklungs-Komponente bezüglich Changemanagement, Strukturen und Anreizsystemen. Die meisten Wissensmanager beschäftigen sich nur mit der letzteren Komponente. Nicht falsch verstehen: der Fokus Unternehmenskultur und Change ist wichtig, aber nicht die Basis, auf dem das Wissensmanagement aufbaut. Es folgt erst in der Implementierung, nicht in der Konzeption! Hier findet sich der Glaubenssatz: „Man muss erst die Organisation ändern, dann beschäftigen wir uns mit Wissensmanagement.“ Wir alle wissen, wie lange Change dauert. Was aber zählt sind die Quick-Wins und eine ausbalancierte Mischung von kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen.
Ein weiterer Teil beschäftigt sich nur mit der IT, was für sich alleine genommen nicht funktioniert. Das heißt es kann erst auf Grundlage eines strategischen Konzepts und Beantwortung der Fragen „Welches Wissen ist für uns relevant?“ „Wo stehen wir, was sind unsere Stärken und Schwächen?“ und „Wo wollen wir hin?“ das passende Tool ausgewählt werden oder die Nutzung eines Tools optimiert werden.
2. Es wird kein konkreter Nutzen beschrieben
Bekanntlich tun sich die Wissensmanager damit schwer, Wissen zu bewerten und bezeichnen die Wissensbewertung als Kür. Dies hängt ganz klar aus den in Punkt eins genannten Gründen zusammen. Viele haben den Glaubenssatz: „Wissensmanagement sind reine softe Maßnahmen und können nicht gemessen werden.“ Das Messen und Bewerten ist ganz klar Pflicht. Und zwar vor jedem Projektstart oder Aktivität. Der Wertbeitrag ist genau mit Kennzahlen zu benennen. Welches Management gibt Budget für etwas aus, dessen Erfolg letztendlich nicht messbar ist? Letztendlich muss nach der Optimierung des Wissensmanagements entweder Produktivität erhöht, Qualität verbessert oder Kosten gesenkt sein. Das Herleiten der richtigen Kennzahlen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten in der konzeptionellen Phase.
3. Es werden zu komplexe und theoretische Konzepte verfolgt
Wer sich mit Wissensmanagement anfängt zu beschäftigen, landet schnell im Methodendschungel und es ist verlockend, sich da selbst „durchzuwurschteln“. Es gibt auch viele Methoden frei im Netz und es wurde bereits etliches (zu theoretisch und akademisch) beschrieben, was noch lange nicht als eine strukturiere Herangehensweise dient. Einiges geht schlichtweg an der Praxis vorbei und lässt sich nur mühevoll umsetzen – und macht ein mögliches Lösungskonzept sehr komplex. Daraus resultiert ganz klar der Glaubenssatz: „Wissensmanagement ist umständlich und nur etwas für große Unternehmen.“
Wissensmanagement ist ganz einfach mit einer strukturierten Herangehensweise. Was die Unternehmen brauchen, ist Aufklärungsarbeit, was funktioniert und was nicht.
Die anderen zwei Gründe können Sie auf der Seite von Nadine Soyez nachlesen.
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